Jan Hojer hat zum Abschluss der Weltmeisterschaft in Innsbruck Bronze in der Kombination aus Speed-Klettern, Bouldern und Lead-Klettern gewonnen. Für den Frankfurter zahlte sich damit das intensive Training auf das für Tokio 2020 geschaffene Format “Olympic Combine” aus. Im Finale der besten sechs Athleten musste sich der Deutsche Meister lediglich den Top-Favoriten geschlagen geben. Lokalmatador Jakob Schubert, der bereits im Lead zuvor WM-Gold geholt hatte, sicherte sich seinen zweiten Titel vor heimischer Kulisse, während der Tscheche Adam Ondra mit einem starken Auftritt in der letzten Disziplin noch die Silbermedaille holte.
Hojer war am Sonntag mit einem ersten Rang im Speed-Klettern optimal in den Finalwettbewerb gestartet. Beim Bouldern verbesserte sich der 26-Jährige nach anfänglichen Schwierigkeiten noch auf den vierten Platz. Im Lead hatte er als Sechster zwar das Nachsehen, aber die Bronzemedaille konnte ihm in der Gesamtwertung keiner der Konkurrenten mehr streitig machen. Erstmals in der Geschichte feierte der Deutsche Alpenverein zwei Männer-Medaillen bei einer WM. Alexander Megos war zuvor im Lead ebenfalls mit seinem dritten Platz der Sprung aufs Treppchen gelungen.
Die Medaille in der Kombination ist ein wichtiges Ausrufezeichen mit Blick auf die Olympia-Premiere der Sportart, wenn es in Japan in zwei Jahren nur im Mehrkampf an den Start geht. Nächstes Jahr werden bei der WM in Tokio erste Tickets für Olympia vergeben. Dann müssen die besten Kletterer ihre Fähigkeiten als Allrounder bestätigen. Bei Hojer zahlte sich die spezielle Vorbereitung mit dem Erfolg in Innsbruck aus, für den Erlanger Megos gilt es, bis dahin in seinen beiden schwächeren Disziplinen konstanter zu werden, um vorne mitzumischen.
In der Kletterszene wird die Entscheidung für das Format “Olympic Combine” kontrovers diskutiert, da das größte Sportereignis der Welt die Sportart verändert. Die Spitzenathleten müssen ihren Trainingsplan komplett umstellen und in ungewohnte Disziplinen viel Zeit investieren für den Traum von einer Olympiamedaille.
Ergebnisse der IFSC World Championships 2018
Combined
Men Overall
1. Jakob Schubert (AUT)
2. Adam Ondra (CZE)
3. Jan Hojer (GER)
4. Kai Harada (JPN)
5. Tomoa Narasaki (JPN)
6. Kokoro Fujii (JPN)
Women Overall
1. Janja Garnbret (SLO)
2. Sol Sa (KOR)
3. Jessica Pilz (AUT)
4. Akiyo Noguchi (JPN)
5. Miho Nonaka (JPN)
6. Petra Klingler (SUI)
Lead
Men Overall
1. Jakob Schubert (AUT)
2. Adam Ondra (CZE)
3. Alexander Megos (GER)
4. Meichi Narasaki (JPN)
5. Domen Skofic (SLO)
6. Jakub Konecny (CZE)—Tie
6. Tomoaki Takata (JPN)—Tie
8. Sascha Lehmann (SUI)
9. Marcello Bombardi (ITA)
10. Kai Harada (JPN)
Women Overall
1. Jessica Pilz (AUT)
2. Janja Garnbret (SLO)
3. Jain Kim (KOR)
4. Mei Kotake (JPN)
5. Ashima Shiraishi (USA)
6. Anak Verhoeven (BEL)
7. Mia Krampl (SLO)
8. Akiyo Noguchi (JPN)
9. Hannah Schubert (AUT)
10. Laura Rogora (ITA)
Speed
Men Overall
1. Reza Alipourshenazandifar (IRI)
2. Bassa Mawem (FRA)
3. Stanislav Kokorin (RUS)
4. QiXin Zhong (CHN)
Women Overall
1. Aleksandra Rudzinska (POL)
2. Anna Brozek (POL)
3. Mariia Krasavina (RUS)
4. Aleksandra Kalucka (POL)
Bouldering
Men Overall
1. Kai Harada (JPN)
2. Jongwon Chon (KOR)
3. Gregor Vezonik (SLO)
4. Keita Watabe (JPN)
5. Kokoro Fujii (JPN)
6. Nathan Phillips (GBR)
Women Overall
1. Janja Garnbret (SLO)
2. Akiyo Noguchi (JPN)
3. Stasa Gejo (SRB)
4. Jessica Pilz (AUT)
5. Miho Nonaka (JPN)
6. Petra Klingler (SUI)