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Wildcamping. Foto: Jack Sloop / Unsplash

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Wild Campen – wir klären auf!

Wir haben euch die Top Fragen zum Thema Wildcamping beantwortet, damit ihr wisst was beim wild campen auf euch zukommt!

Kaum ein anderer Outdoortrend ist, auch durch soziale Medien wie Instagram, derzeit so beliebt wie wild campen. Aber was ist dran am Hype? Welche Gefahren birgt es, irgendwo im nirgendwo das Lager aufzuschlagen und was gilt es dabei zu beachten? Ist Wildcamping überhaupt legal?
Wir haben für euch einen Blick hinter die Kulissen geworfen und die Top Fragen zum Thema wild campen beantwortet!

Was ist wild campen überhaupt?

Wildcamping ist, wie der Name schon sagt, das freie wild campen in der Natur. Dabei ist es jedoch wichtig, campen näher zu definieren. Wild campen bedeutet eben nicht, mit einem 8-Personen Glamping Zelt, Lagerfeuer, Vorzelt und Lichterketten irgendwo im Wald ein Outdoor Wohnzimmer aufzubauen. Wildcamping orientiert sich eher am minimalistischen, unbeobachteten campen in der Natur und ist weitaus zweckorientierter, als das klassische campen. Wer wild campt, tut dies oft aus praktischen Gründen: Um beim Sonnenaufgang der erste am Klettersteig zu sein, um nach einem langen Wandertag direkt ins Bett zu fallen und nicht direkt eine mehrstündige Heimreise anzutreten oder, ehrlicherweise, um Kosten zu sparen! Mit diesem Kostenersparnis geht aber auch ein Komfortverlust einher, womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären.

Wildcamping. Foto: Felix Dorn / Unsplash
Wildcamping – minimalistisch und aunauffällig unterwegs sein, um bei Sonnenaufgang der erste am Berg zu sein. Foto: Felix Dorn / Unsplash

Ist Wildcamping was für mich?

Das kommt drauf an, denn wild campen ist nicht immer gleich wild campen – und jeder Schlafplatz hat eigene Vor – & Nachteile, genauso wie jede:r von uns eine eigene Schmerzgrenze hat, was (un)nötigen Komfort angeht. Aber unabhängig vom Schlafplatz gibt es beim Wildcamping ein paar Punkte, die einem bewusst sein müssen, bevor man sich Hals über Kopf in das nächste Abentuer stürzt:

1. Die Toilettensituation

Wildcampen. Foto: Boudewijn Huysmans / Unsplash
In der Natur wachsen keine Toiletten – oder doch?! Foto: Boudewijn Huysmans / Unsplash

Auch wenn es vielen unangenehm ist, auf’s Klo müssen wir alle irgendwann. Beim Wildcamping sollte man sich einfach bewusst sein, dass man sich in der Natur und nicht in einem Hotel oder Campingplatz befindet – und in der Natur wachsen nun einmal keine Toiletten und Sanitäranlagen. Das heißt also, wer sich zum wild campen aufmacht, sollte den obligatorischen Klappspaten und Klopapier nicht vergessen. WICHTIG: Nehmt das Klopapier wieder mit. Es gibt nichts widerlicheres, als einen Platz in der Natur mit gebleichtem und benutztem Toilettenpapier zu verseuchen.

Schaut euch bei der Gelegenheit unbedingt unsere Packliste für Wildcamping an bevor ihr zu eurem Abenteuer in der Natur aufbrecht:
Unsere Top 10 Essentials zum wild campen

2. Kochen – und vorallem Abspülen

Wer schon einmal auf einem Campingplatz war, kennt die Situation zu gut: Man jongliert mit den Mitteln die man hat: Wenig Platz auf einem kleinen ein – oder zweiflammigen Gaskocher, gleichzeitg Gemüse schneiden, aufpassen, dass nichts anbrennt und kein Gemüse auf den dreckigen Boden fällt. Und wenn man mit dem hoffentlich gelungenen Essen fertig ist, kommt die eigentliche Arbeit: Abspülen. Leider gilt beim wild campen das selbe für die Abspülsituation wie für die Toilettensituation: Die Natur versorgt uns mit allem was wir brauchen, aber Sanitäranlagen wachsen nicht auf Bäumen. Was bedeutet das für uns, die unauffällig wild campen wollen? Naja, großartig kochen steht schon einmal nicht auf dem Programm. Was bleibt einem, wenn man morgens vor der anstehenden Tour eine Stärkung braucht oder Abends nicht mit knurrigem Magen ins Bett will?
Ganz einfach: It’s all about preperation! Eine Brotzeit oder ein Porridge kann man gut in Tupperboxen verstauen und ohne anschließendes Abspülen easy wieder verstauen.

Die Lösung gegen lästiges Kochen und Abspülen beim Wildcamping: Foodprepping. Foto: Ella Olsson / Unsplash

Ist wild campen überhaupt legal?

Tja, wenn man das so pauschal sagen könnte…

Zur Orientierung haben wir hier eine Liste für euch zusammengestellt, wo in Europa Wildcamping mit dem Zelt legal ist.

Wild campen ist in Deutschland, generell, nicht legal. Wie bei vielen Gesetzen und Regelungen gilt auch beim Thema wild campen in Deutschland: Die Regelung ist Ländersache. Das heißt, es hängt vom jeweiligen Bundesland ab, ob und in welcher Art das wild campen geduldet wird. Das Biwakieren, also das Übernachten unter freiem Himmel (ohne Zelt), kann in Einzelfällen geduldet sein, wenn man sich unauffällig verhält. Generell kann man sowieso sagen, dass auffälliges Verhalten bzw. Übernachten im Zelt oder Wohnmobil in Deutschland zu finanziellen und rechtlichen Strafen führen kann. In vielen Open Source Plattformen, wie zum Beispiel Park4Night, gibt es jedoch die Möglichkeit, in einer interaktiven Karte Stellplätze weltweit zu suchen, Bewertungen durchzulesen und zu schreiben. Das bedeutet, entlegene Plätze zu finden, an denen etliche andere Leute schon übernachtet haben und keine Probleme hatten, ist durch Plattformen wie Park4Night möglich. Das Argument, auf das man in einem Wohnmobil oft zurückgreifen möchte, nämlich dass man nur auf der Durchreise sei, und sich ausruht, zieht übrigens nur an ausgeschriebenen Rastplätzen, jedoch nicht auf einem Wanderparkplatz in der Natur. Letztlich muss jeder selbst abwägen, ob es das Risiko wert ist.

Ist wild campen gefährlich?

Das kommt drauf an. Generell nicht – besonders in einem abgeschlossenen Fahrzeug ist man gut gegen Mensch und Tier geschützt. Aber auch in einem Zelt kann wild campen sehr ungefährlich sein, wenn man sich richtig verhält. In Deutschland haben wir zwar in der Regel keine bzw. nur äußerst selten Besuch von Bären und auch andere Wildtiere wie Wildschweine und Dächse halten sich in der Regel von Menschen fern. Wichtig ist aber, keine Essensreste herumliegen zu lassen und Lebensmittel gut zu verschließen, denn dann gibt es für Wald – und Naturbewohner keinen Grund euch nachts zu belästigen.

Wie schaut es mit Gefahren durch anderen Menschen aus? Horrorfilme suggerieren uns ja, dass ein Wald in der Nacht so ziemlich der gefährlichste Ort der Welt ist. Überall lauern dort gruselige Gestalten, die einen ausrauben oder an den Kragen wollen.

Wild Campen. Foto: Rosie Sun / Unsplash
Foto: Rosie Sun / Unsplash

Tatsächlich sind die Chancen nachts im Wald überhaupt auf andere Menschen zu treffen  äußerst gering. Dass euch dort jemand auflauert, ist also weitaus unwahrscheinlicher als im urbanen Raum. Trotzdem kann euch auch im Wald jemand über den Weg laufen, der nichts gutes im Schilde führt. Hier ein paar Tipps, wie ihr euer Abenteuer sicherer gestalten könnt:

  • Einen Hund dabei zu haben, ist kein Muss, schadet aber nie. Leint eure Pfotenfreunde aber unbedingt nachts an!
  • Entzündet nie ein Feuer im Wald!
  • Übernachtet nur in Regionen, in denen ihr auch Handyempfang habt.

 

Wenn ihr im Hellen ankommt, ist das Nachtlager übrigens um einiges weniger gruselig. Denn die Ruhe, die man in einem Wald bei Nacht erlebt, kann eben auch ein magisches Erlebnis sein. Es ist alles eine Frage der Perspektive.

Wild Campen. Foto: Denys Nevozhai / Unsplash

Was sind die größten No Gos beim wild campen?

Diese Liste ist lang, daher haben wir sie direkt in einen seperaten Artikel gepackt.

Lest euch also unbedingt unsere Top 5 No-Gos durch, bevor ihr einen Schlafplatz in der Natur sucht! 

Was ist die beste Zeit zum wild campen?

Ganz nach dem Mantra “Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Ausrüstung”, kann man theoretisch natürlich immer und zu jeder Jahreszeit wild campen. Mit einem Wohnmobil mit Standheizung und guter Isolierung mag das teilweise stimmen, aber Hand auf’s Herz, wieviele von uns haben denn einen Schlafsack und die richtige Ausrüstung um bei minus 20 Grad im Schnee zu liegen, und selbst wenn, für einen Wochenendausflug in der Natur gibt es im Winter schönere Möglichkeiten. Auch der Hochsommer kann oft nicht die optimale Zeit, sich ein entlegenes Fleckchen für die Nacht zu suchen, wenn man die Gewitterlage, besonders in Gerbirgsnähe, in den heißen Monaten bedenkt. Die wohl schönste Zeit zum wild campen sind daher unserer Meinung nach Frühling und Herbst.

Wo findet man die schönsten Orte zum wild campen?

 

 

Überall! Solange ihr euch nicht auf privatem Grund, in Naturschutzzonen oder gesperrten Gebieten bewegt sind sowohl die Berge, Seen, Strände, Wälde und Wiesen wunderschöne Orte zum Übernachten. Beachtet einfach ein paar grundlegene Dinge, seid vorsichtig und respektvoll mit der Natur und eurer Umgebung und genießt die Schlafplätze, die ihr findet.

Viel Spaß!

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