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Travel

So schützt man sich bei Bergtouren vor der Höhenkrankheit

Wer Hochgebirgsziele wie Cusco in Peru besucht, sollte sich vorher mit der Höhenkrankheit befassen. Reisende können mit der richtigen Planung vorsorgen und Risikofaktoren minimieren.

Cover-Foto: Giacomo Buzzao/Unsplash

Mit der Höhenkrankheit verbinden Laien meist ausschließlich Expeditionen und Höhenbergsteigen von Extremsportlern auf die bekannten Achttausender im Himalaya. Man muss jedoch nicht unbedingt extreme Berge besteigen, um selbst als gesunder und trainierter Mensch die Auswirkungen der häufig unterschätzten Gefahr am eigenen Leib zu erfahren.

Wer beispielsweise in höher gelegenen Skiorten der Alpenregion seinen Urlaub verbringt und Reiseziele wie Cusco in Peru oder La Paz in Bolivien besucht, bewegt sich automatisch über einen längeren Zeitraum in einer Höhe jenseits von 2500 Metern, wo der geringe Sauerstoff in der Luft schon bei leichten Anstrengungen dazu führen kann, dass sich negative Auswirkungen bemerkbar machen.

Beginnen wir mit der Frage, was Höhenlage bedeutet. Große Höhe beginnt ab 1500 bis 2000 Metern auf uns einzuwirken, indem der Körper eine Reaktion zeigt, um die Veränderungen des Sauerstoffgehalts auszugleichen. Je höher wir kommen, desto geringer wird der Luftdruck (die Luft wird „dünner“), so dass bei jedem Atemzug weniger Sauerstoff für die Versorgung vorhanden ist.

Symptome der Höhenkrankheit

Unser Körper passt sich daran an, mit weniger Sauerstoff versorgt zu werden – wir atmen schneller und tiefer, der Körper produziert als Gegenreaktion mehr rote Blutkörperchen. Das erfordert allerdings Zeit, und deshalb kann es sein, dass Symptome der Höhenkrankheit spürbar werden, wenn man zu schnell in größere Höhe gelangt, bevor sich der Körper richtig akklimatisiert hat.

Doch was genau passiert dabei im Körper? Die durch den Sauerstoffmangel veränderte Atmung kann sich im Brustraum bedrückend und wie leichte Atemnot anfühlen. Zudem erweitern sich die Blutgefässe im Gehirn, damit für eine bessere Sauerstoffversorgung mehr Blut vorhanden ist. Der erhöhte Druck löst folglich Kopfschmerzen aus. Zu den ersten Symptomen der Höhenkrankheit zählen außerdem Schlafstörungen, Übelkeit, Schwindel, Appetitlosigkeit und Müdigkeit. Wenn Betroffene erste Warnsignale des Körpers ignorieren und trotzdem immer höher steigen, können die Folgen sogar schwerwiegender sein.

Die Symptome sind in der Regel innerhalb von zwölf bis 24 Stunden nach der Ankunft zu spüren und klingen unter normalen Umständen innerhalb von etwa drei Tagen ab. Fühlt man sich weiterhin unwohl, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden, da einige körperliche Reaktionen möglicherweise medizinische Hilfe erfordern.

Formen der Höhenkrankheit

Die Höhenkrankheit gibt es in drei Varianten, von denen die letzten beiden auch tödlich verlaufen können:

  • Akute Höhenkrankheit AMS (acute mountain sickness) ist die mildeste und häufigste Variante.
  • Das Höhenhirnödem (HACE) ist eine Erkrankung, bei der das Gehirn anzuschwellen beginnt.
  • Beim Höhenlungenödem (HAPE) füllen sich die Lungen mit Flüssigkeit.

Tipps zur Vermeidung von Höhenkrankheit

Entspannen und es ruhig angehen lassen

Zu Beginn einer Reise in größere Höhen sollten Reisende ein paar Tage einplanen, um sich an die Höhe zu gewöhnen, bevor sie sich an anstrengende Unternehmungen wagen. Das ist der einfachste und laut Medizinern wirksamste Rat, den wir weitergeben können, denn der Körper wird es später danken, wenn eine vernünftige Akklimatisierung stattfindet. Bei Trips nach Südamerika ist dies häufig nicht so einfach möglich, da hochgelegene Städte oft Ausgangspunkte für Touren sind. Bei Mehrtagestouren sollte darauf geachtet werden, immer niedriger zu schlafen als der höchste Punkt der Tagesetappe.

Hydriert bleiben

Um unangenehme Symptome der Höhenkrankheit zu vermeiden, ist es von entscheidender Bedeutung, vor und während der Reise ausreichend zu trinken. Unsere Muskeln bestehen zu etwa 70-80 Prozent aus Wasser. Daher ist es für jede Aktivität im Freien von entscheidender Bedeutung, hydriert zu bleiben. Die Luft in höheren Lagen ist trockener und es herrscht ein niedrigerer Luftdruck, wodurch die Feuchtigkeit auf der Haut schneller als normal verdunstet. Das bedeutet, dass man bei schwerer Atmung und erhöhter Anstrengung nur wenig bis gar keine Anzeichen von Schwitzen verspürt und es schwer zu sagen ist, wie viel Wasser tatsächlich verloren gehen.

Alkoholische Getränke vermeiden

Alkohol drückt die Atmung des Körpers auf niedrige Sauerstoffwerte. Man sollte vor der ersten Nacht in der Höhe nicht mehr als ein Bier oder ein Glas Wein trinken und auf den zweiten Drink besser verzichten. Auch Schlaftabletten und Beruhigungsmittel können die ersten Symptome verschlimmern.

Schütze die Haut

Ultraviolettes Licht nimmt um ca. 15 bis 20 Prozent pro tausend Meter Höhe zu. Man sollte sich in jedem Falle angemessen gegen die stärkere Strahlung schützen, die den Körper zusätzlich zum geringen Sauerstoffgehalt belastet.

Reisekit fürs Hochgebirge

Wer sich vor einer Reise Sorgen macht, kann seinen Hausarzt um ein Acetazolamid-Rezept (Diamox) bitten. Das Medikament kann den Augeninnendruck, den Hirndruck sowie den Blutdruck senken und wird zur Vermeidung von Symptomen der Höhenkrankheit verschrieben. Bei einigen Menschen können Nebenwirkungen wie Kribbeln an Händen, Füßen und im Gesicht auftreten, daher sollten man vor der Einnahme mit seinem Hausarzt absprechen. Außerdem gehört Ibuprofen gegen Kopfschmerzen unbedingt in die Reiseapotheke.

Auf Snacks vertrauen

In den ersten Tagen hilft es, sich an kleine Mahlzeiten zu gewöhnen, da das Verdauungssystem in der Höhe deutlich schneller gestresst sein kann. Leicht verdauliche Kohlenhydrate wie Energieriegel gehören unterwegs in den Rucksack.

Die Jüngsten besonders schützen

Kindern, die jünger als sechs Wochen sind, sollte ein Trip in Höhenlagen erspart bleiben, da ihr Kreislaufsystem nicht ausreichend entwickelt ist, um mit der Akklimatisierung angemessen zurechtzukommen. Bei Kindern unter vier oder fünf Jahren, die vielleicht noch nicht in der Lage sind, gesundheitliche Probleme verbal auszudrücken, kann die Ankunft in mehreren Etappen eingeplant werden.

 

Anmerkung: Der Artikel ersetzt keinesfalls eine medizinische Beratung, sondern soll lediglich einen Überblick geben. Das Thema ist in seiner Ganzheit deutlich komplexer und wurde hier auf das Wesentliche reduziert. 

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