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Rathlin Island_Nordirland

Travel

Wildlifefotografie auf Rathlin Island

Die Flora und Fauna der wilden Insel vor der Linse

Foto: Jake Terry

Als Wildtierfotograf:in ist die Liste an Tieren, die man gerne vor die Linse bekommen würde, wohl schier endlos. Die Wildtierfotografie verbindet die Leidenschaft in der Natur zu sein mit der Komplexität der Fotografie. Natürlich hat jede:r seine Vorlieben an Motiven, doch einen Papageitaucher, am Besten noch mit Fischen im Schnabel auf einem Foto zu haben, ist schon sehr besonders. Es gibt in Europa wenige Orte, an denen die Seevögel nisten. Einer davon ist die Insel Rathlin, eine kleine, wilde Insel in der irischen See.

Sie ist nur wenige Kilometer vom nordirischen Festland entfernt und ist mit der Fähre aus Ballycastle in 40 Minuten zu erreichen. Hohe Klippen an der 25 Kilometer langen Küste prägen das Bild der L-förmigen Insel. Es gibt einige Menschen, die auf dem Eiland leben, jedoch ist die Landschaft weitgehend unberührt, denn die Einwohnenden versuchen so gut wie möglich, im Einklang mit der Natur zu leben.

Diese wilde Flora und Fauna lockt jährlich zahlreiche Besuchende an, darunter vor allem Seevogelliebhaber:innen, denn die rauen Klippen sind die Brutstätte von vielen besonderen Vögeln. Aber auch viele Meeresbewohner lassen sich auf der Insel beobachten und fotografieren.

 

Rathlin Island_Nordirland
Foto: Jake Terry

Seevögel im Rathlin Seabird Centre

Am westlichen Zipfel der Insel befindet sich das Seevogelzentrum, das einen unvergleichlichen Blick auf Nordirlands größte Seevogelkolonie ermöglicht. Nach der Ankunft am Hafen auf Rathlin Island sind es nur wenige Schritte zum Berts Puffin Bus, der über eine schmale Straße zu dem Zentrum fährt. Es ist aber auch möglich, über einen Wanderweg durch die belebte Vegetation der Insel in den Westen zum Seabird Centre zu gelangen.

Das Zentrum der Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) steht direkt an den hohen Klippen der besonderen Küste. In die Felswand wurde 1919 ein Leuchtturm gebaut, der eine technische Meisterleistung ist. Dieser beinhaltet eine Ausstellung über die verschiedenen Vögel, Meereslebewesen und die Geschichte von Rathlin.

Vor dem Leuchtturm gibt es eine Aussichtsplattform mit einer wahnsinnigen Geräuschkulisse aus Geschrei, Kreischen und Piepen der Vögel. Auf der Felswand neben der Plattform brüten jedes Jahr Tausende Seevögel, darunter Trottellummen, Tordalken, Dreizehenmöwen und Eissturmvögel. Auch die Papageitaucher, die unser Herz für Wildtierfotografie schneller schlagen lassen, kommen jährlich Mitte Mai zu den Klippen, um sich zu paaren. Ab Mitte Juni schlüpfen die Küken und ab Ende Juli bereiten sich die Papageitaucher auf die Rückkehr ins Meer vor. Einige kann man mit bloßem Auge beobachten, am besten leiht man sich aber ein Fernglas, um die Vögel und Küken aus nächster Nähe zu sehen. Um die Seevögel auf einem Bild einzufangen, wird ein Teleobjektiv benötigt, denn die Klippen mit den Vögeln sind einige Meter von der Aussichtsplattform entfernt.

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Foto: Jake Terry

 

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Foto: Wynand von Poortvliet, Papageitaucher

Robben am Kelp House 

Auf dem Rückweg vom Seabird Centre liegt das Kelp House, das im 18ten und 19ten Jahrhundert von großer Bedeutung für Rathlin Island war. Aus dem reichen Vorkommen an Seegras, direkt am Ufer vor dem Kelp House, wurden Chemikalien gewonnen, die für die Glas- und Seifenherstellung exportiert wurden. Heutzutage stehen nur noch die Mauern von dem Haus und das Heulen der Robben echot durch die Ruine.

In der Bucht vom Kelp House tummeln sich viele Robben, die sich auf den dicken Seegrasteppichen sonnen. Mit achtsamen und leisen Schritten kommt man relativ nah an die Tiere heran. Es sollte aber darauf geachtet werden, die Seehunde und Kegelrobben nicht zu erschrecken. Besonders in der Zeit, in der die zwei Robbenarten Junge bekommen, sollte viel Abstand gewahrt werden. Bei den Seehunden ist dies von Mai bis Juni und bei den Kegelrobben von September bis Oktober. Es reicht ein Reisezoom-Objektiv, um die Tiere zu fotografieren, denn sie befinden sich meist in Küstennähe.

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Foto: Jake Terry

Flora auf der Insel bei einer Wanderung entdecken

Auf Rathlin Island duftet es im Frühling und Sommer an allen Ecken nach Wildblumen und die Landschaft erstrahlt in einem leuchtenden Farbmeer. Besonders gut lassen sich die Blumen bei einer Wanderung über die Insel entdecken durch die violetten, goldenen und grünen Teppiche aus Heidekraut, Orchideen und Stechginster.

Es gibt mehrere Wanderrouten, bei denen einige der 500 Pflanzenarten auf Rathlin bestaunt werden können. Einer der Wege beginnt am Kelp House und erstreckt sich bis hin zum südlichen Ende der Insel. Auf diesem sogenannten Roonivoolin Trail warten spektakuläre Aussichten auf die nordirische Küste mit der Silhouette der Stadt Ballycastle. In dem gleichnamigen Roonivoolin Naturreservat gibt es viele Blumen und Pflanzen zu sehen, aber auch Wildtiere wie Robben, Schneehasen und der Große Brachvogel kreuzen hier den Pfad.

Eine weitere Wanderung, der Ballyconaghan Trail, beginnt am Hafen von Rathlin und führt zuerst in den Westen der Insel, an einer Kirche vorbei. Anschließend dreht die Richtung des Wegs nach Osten, wo sich ein Ausblick auf Schottland eröffnet und der Leuchtturm am östlichen Ende zu sehen ist. Der Weg führt über einige Wiesen, auf denen viele Wildblumen blühen. Um die Blumen bis ins kleine Detail abzubilden, sollte ein Makro-Objektiv verwendet werden, mit 50 bis 60 mm.

Wer sich noch ausgiebiger über die Flora informieren oder die Blumen auf den Fotos identifizieren möchte, kann sich in dem Geschäft Island Treasures am Hafen das Buch Flora of Rathlin Island von Margret Dickson kaufen.

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Unterkunft und Versorgung

Durch die kleine Gesamtfläche der Insel lässt sie sich bereits innerhalb eines Tages in Teilen erkunden. Durch den Bus gelangt man relativ schnell zum Seevogelzentrum, sodass noch Zeit für eine Wanderung bleibt, bis die Fähre am Nachmittag wieder zurückfährt. Es gibt am Hafen einige Restaurants und ein Café. Bei dem Foodtruck namens Hungry Seal gibt es leckere Pommes, die man genießen kann, während man seinen Blick über die schöne Bucht mit den Robben schweifen lässt.

Wer noch tiefer in die Natur und Geschichte von Rathlin eintauchen möchte, kann in einer der Pensionen auf der Insel übernachten. Das Manor House, ein geschichtsträchtiges, georgianische Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert, hat einige Gästezimmer, ein Restaurant und eine Bar. Aber auch Ferienwohnungen und Glamping-Unterkünfte sind auf Rathlin zu finden.

Das Fotoabenteuer auf Rathlin Island war etwas ganz Besonderes. Bilder von Papageitauchern, Kegelrobben und Wildblumen sind nun im Archiv und lassen beim Anschauen die unglaublichen Geräusche und Düfte wieder aufleben. Die wilde Insel bleibt im Herzen.

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