Die Jobs in der Werbeagentur geschmissen, um in Lateinamerika beste Wellen und Rezepte landestypischer Gerichte aufzuspüren – so begann das erste Kapitel der Erfolgsstory von Johannes “Jo” Riffelmacher und Thomas “Cozy” Kosikowski, auch bekannt als “Salt & Silver”. Zwei Kochbücher und eine Lokaleröffnung später haben sie ihren Traum von der Selbstständigkeit dank eines cleveren Konzepts und viel Herzblut Wirklichkeit werden lassen.
Vor drei Jahren flogen die beiden Hamburger nach Kuba, anschließend standen noch sieben weitere Länder von Mexiko bis Chile auf dem Reiseplan. Mit 141 Street- und Soulfood-Rezepten kam dabei eine Sammlung kulinarischer Köstlichkeiten zusammen, angefangen bei Cajita de Cerdo aus Havanna bis zu verschiedenen Varianten des Klassikers Cerviche. Fotografien steuerte Cozy bei, Jo schrieb die passenden Texte für ihr im Juni 2015 erschienenes Buch “Salt & Silver Lateinamerika: Reisen – Surfen – Kochen”.
“Ich war damals fast fünf Jahre in der Karrieremühle der Werbewelt und spürte, wie ich mit jedem Tag unzufriedener und unglücklicher wurde” – Johannes Riffelmacher
Rückblende – Ende 2013: In einer Eckkneipe beschließen ein Kameramann und ein Art Director nach mehreren Frustbieren, mit einem radikalen Schnitt ihr Leben zu ändern. Doch völlig blauäugig sollte das alles nicht passieren, sondern ein Jahr Vorlaufzeit mit einem ausgeklügelten Plan das Fundament ihres Vorhabens bilden. Auf einem Surftrip in Portugal kristallisierte sich aus mehreren Entwürfen schließlich die Idee zu einem Kochbuch heraus. Im Fokus stand aber damals schon in erster Linie die Aussicht, Tausende von Kilometern surfbare Küste von Tijuana im Norden Mexikos bis nach Südpatagonien zu entdecken.
Fluchtreflex und Neustart
“Ich war damals fast fünf Jahre in der Karrieremühle der Werbewelt und spürte, wie ich mit jedem Tag unzufriedener und unglücklicher wurde”, erzählt Riffelmacher über den eher schleichenden Prozess in den Monaten vor jenem gemeinsamen Abend am Tresen. Für Kosikowski, der zu dem Zeitpunkt gerade sein Praktikum in einer Produktionsfirma für Werbefilme in Barcelona beendet hatte, löste “die Vorstellung, in die gleiche Falle wie Jo zu tappen”, instinktiv einen Fluchtreflex aus.
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