Die Ausrufung neuer Nationalparks stellt eine effektive Maßnahme dar, wie Länder ihre Naturreichtümer nachhaltig schützen können. Chile hat in der vergangenen Woche sichergestellt, dass auch künftige Generationen die einzigartige Wildnis Patagoniens erleben werden, denn die Regierung erklärte riesige Landstriche gleich zu mehreren Nationalparks. Wie die AFP berichtet, wurden bemerkenswerte 4,5 Millionen Hektar als Schutzgebiete deklariert – eine Fläche größer als die Schweiz.
Zu dem Verbund mit der Bezeichnung “Red de Parques Nacionales de la Patagonia Chilena” zählen die drei neuen Parks Pumalín, Melimoyu und Patagonia. Erweitert werden zudem die bestehenden Parks Hornopirén, Corcovado und Isla Magdalena. Die Naturreservate Alacalufes und Cerro Castillo steigen in den Rang eines Nationalparks auf.
Der Mitgründer der Outdoor-Marke The North Face, Douglas Tompkins, der vor 15 Monaten beim Kajakfahren in Chile im Alter von 72 Jahren ums Leben kam, hatte mit einer beispiellosen Initiative den Grundstein für die Aktion gelegt. Der Unternehmer, auch “The Green Billionaire” genannt, zeichnete sich nebenbei als bedeutender Umweltaktivist aus, indem er sein enormes Vermögen in Projekte zum Erhalt von Naturschutzgebieten investierte.
Vergangene Woche ünernahm Chiles Präsidentin Michelle Bachelet mit dem Pumalín-Park 407.000 Hektar Land von Tompkins Witwe Kristine McDivitt, ehemals CEO der Marke Patagonia. “Douglas Tompkins’ Großzügigkeit und Liebe zur Natur” offenbare sich durch sein Geschenk, sagte Bachelet im Rahmen einer Zeremonie. Es ist die größte private Landschenkung in der Geschichte Latainamerikas.
Von dem außergewöhnlichen Engagement der Tompkins inspiriert, fasste die Regierung den Entschluss, die Nationalparks in erwähnt großem Umfang einzurichten oder bestehende zu erweitern. Derartige Entscheidungen sind der Beweis dafür, dass sich unermüdlicher Einsatz irgendwann oft auch auszahlt.
“Doug war ein leidenschaftlicher Anwalt für die Umwelt”
Tompkins steckte nach dem Verkauf von “The North Face” und “Esprit” seine Milliarden in den Erhalt von Ökosystemen, besonders in Patagonien. Hunderttausende Hektar Land kaufte er im Süden Chiles und machte sie zu dem jetzt übergebenen Schutzgebiet, dessen Wälder, Seen und Fjorde sich von den Anden bis zum Pazifik erstrecken.
“Doug war ein leidenschaftlicher Anwalt für die Umwelt”, hatte The North Face nach dessen Tod mitgeteilt. Sein Vermächtnis ist, dass er Plätze in der Natur gesichert hat, die so noch von Generationen entdeckt werden können.
Share