Der Patagonia Worn Wear Secondhand-Shop in Berlin Mitte öffnete letzten Samstag für nur einen Tag seine Tore. Die angebotenen Patagonia-Produkte wurden für ein zweites Leben aufbereitet, repariert und teilweise individualisiert.
Das Konzept des Secondhand-Shops vereint die drei Bestandteile der Mission von Patagonia: Stelle das beste Produkt her, belaste die Umwelt dabei so wenig wie möglich, inspiriere andere Firmen, diesem Beispiel zu folgen und Lösungen zur aktuellen Umweltkrise zu finden.
Die Kunden hatten die Qual der Wahl, denn jeder Kauf war auf maximal ein Secondhand-Produkt beschränkt. Die Intention des Ladens soll eine Verlängerung der Lebensdauer unserer Bekleidung sein. Produkte möglichst lange zu nutzen, ist das Beste, was wir als Verbraucher für die Umwelt tun können. Indem wir die Lebensdauer unserer Kleidung durch Pflege und Reparatur verlängern, müssen wir weniger neue Sachen kaufen und vermeiden so die CO2-Emissionen, Abfälle und Abwässer, die mit ihrer Herstellung verbunden wären.
Wer seine Kleidung nur neun Monate länger nutzt, verringert seinen CO2-, Wasser- und Abfall-Footprint um je 20 bis 30 Prozent, wie die britische Organisation WRAP festgestellt hat – einfach weil dann weniger produziert und weniger weggeworfen wird.
Der Shop war für neun Stunden geöffnet und jeder Besucher hatte – nach erfolgreichem Anstehen vor dem Laden – die Chance auf ein gebrauchtes Patagonia-Produkt. Die kompletten Einnahmen in Höhe von 20.547 Euro kommen in gleichen Teilen drei deutschen NGOs zugute:
– Ende Gelände: eine Bewegung zivilen Ungehorsams, die sich für ein sofortiges Kohle-Aus einsetzt, um den Klimawandel einzudämmen.
– Grüne Liga Berlin: ein lokales, ökologisches Netzwerk aus Berlin
– Meine Landwirtschaft: ein Bündnis von über 40 Organisationen aus dem Bereich der ökologischen und tierfreundlichen Landwirtschaft.
“Berlin ist eine progressive Stadt und geprägt durch modernes Design, Kreativität, Unternehmergeist und Innovation, bietet also die idealen Voraussetzungen zur Entwicklung fortschrittlicher Ideen. Patagonia ist sehr darum bemüht, verantwortungsvoll und nachhaltig zu wirtschaften. Da wir auch andere für unsere Mission begeistern möchten, haben wir eine Veranstaltungsreihe hier auf die Beine gestellt, deren Ziel es ist, die Leute zu inspirieren.” – Ryan Gellert, Patagonia General Manager EMEA.
Die Eventserie ist noch lange nicht zu Ende: So folgen beispielsweise Veranstaltungen wie die Worn Wear Station bei Globetrotter Berlin (19. bis 21. Oktober). An den drei Tagen werden kostenlose Reparaturen von Outdoor-Bekleidung angeboten – dabei ist es egal, von welcher Marke das Produkt stammt.
Am Donnerstag (19. Oktober) ist der Impact Hub Berlin Gastgeber des Fair Trade Events: Sozial- und Umweltverantwortung als Unternehmen – wie man die Dinge wirklich verändert. Cara Chacon, Vorstandsmitglied bei Patagonia, zuständig für Sozial- und Umweltverantwortung, Clay Brown, Vorstandsmitglied bei Fair Trade USA, verantwortlich für Zertifzierungen, Standards und Auswirkungen, und Sara Minney, britische Sozialunternehmerin, werden an einer Gesprächsrunde teilnehmen, die von der Journalistin Fredericke Winkler moderiert wird.
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