Für ambitionierte Bergsteiger ist der Gipfel des Mount Everest der Höhepunkt ihrer Karriere, für Kami Rita Sherpa gehört er zur Routine seines Jobs: Der Nepalese erreichte am Dienstag zum 24. Mal die Spitze des 8848 Meter hohen Everest und stellte damit erneut einen neuen Rekord auf. Der 49-Jährige nutzte das Anlegen der Fixseile für die Expeditionen, um binnen einer Woche gleich zweimal auf den höchsten Berg der Welt zu steigen und so seine eigenen Bestmarken zu knacken.
Kami Rita Sherpa habe am Morgen den Everest-Gipfel erreicht, vermeldete sein Expeditionsunternehmen Seven Summits Trek. Bereits mit dem erfolgreichen Aufstieg in der Vorwoche hatte er seinen Rekord aus dem vergangenen Jahr eingestellt. “Ich bin nicht hinaufgestiegen, um Bestmarken zu brechen, ich habe einfach gearbeitet. Früher wusste ich nicht einmal, dass man dabei Rekorde aufstellen kann”, sagte er im April auf dem Weg zum Everest-Basislager. Kami Rita Sherpa arbeitet seit mehr als zwei Jahrzehnten als Bergführer.
“Ich bin nicht hinaufgestiegen, um Bestmarken zu brechen, ich habe einfach gearbeitet. Früher wusste ich nicht mal, dass man dabei Rekorde aufstellen kann.” – Kami Rita Sherpa.
Das Bergsteigen am Everest liegt ihm im Blut, sein Vater zählte 1950 zu den ersten professionellen Sherpa-Führern, die von ausländischen Alpinisten engagiert wurden. Im Jahr 1994 folgte er als 24-Jähriger diesen Fußspuren und stand erstmals auf dem Everest. 2017 schaffte er es als dritte Person zum 21. Mal auf das “Dach der Welt” – ein Rekord, den er mit Apa Sherpa und Phurba Tashi Sherpa teilte, die inzwischen in den Ruhestand getreten sind. Sein letztes Ziel, die 25. Besteigung,will er für seine Familie und sein Volk der Sherpa noch erreichen.
Während seiner gesamten Karriere hat sich Kami Rita offen über die Probleme geäußert, mit denen die Arbeiter am Everest konfrontiert sind. Der Ansturm auf den Gipfel bringt trotz limitierter Lizenzen jedes Jahr Menschen in Gefahr, zudem hinterlassen die Bergsteiger große Mengen Müll. Die Angehörigen des Sherpa-Volkes bleiben für den alpinen Tourismus im Himalaya unverzichtbar. Für seine zwei eigenen Kinder wünscht er sich, dass sie seinem Weg nicht folgen.
Der Film über Apa Sherpa verdeutlicht die Situation der Einheimischen.