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Climbing

Hillary Step | Mount Everest verliert berühmten Felsvorsprung, Aufstieg künftig riskanter

Laut Experten kommt es künftig zu längeren Wartezeiten in der Todeszone

Der berühmte Hillary Step, der als Tor zum Gipfel am Mount Everest galt, ist Geschichte. Laut Experten wird der Aufstieg nach dem Abbruch des Felsvorsprungs künftig jedoch eher gefährlicher.

Er galt als Mythos und Meilenstein, ein Denkmal an den Erstbesteiger Sir Edmund Hillary. Expeditionen auf dem Weg zum höchsten Punkt der Erde mussten nur 88 Höhenmeter unter dem Gipfel noch diese zwölf Meter hohe sowie 70 Grad steile Felsstufe überwinden: den Hillary Step.

Der britische Bergsteiger Tim Mosedale bestätigte gegenüber dem Guardian den Abbruch des markanten Felsvorsprungs: „Ein Stück Bergsteigergeschichte ist verschwunden. Im letzten Jahr gab es schon Vermutungen, aber wir waren aufgrund der Schneemassen nicht sicher, ob er noch da ist, doch nach dem diesjährigen Aufstieg können wir versichern, dass der Hillary Step definitiv verschwunden ist“, sagte Mosedale, der vergangene Woche zum sechsten Mal auf dem Gipfel des Mount Everest stand.


„Zwar ist jetzt auch für unerfahrene Bergsteiger einfacher, den Abhang zu besteigen, da man kaum noch klettern muss. Dafür ist jetzt ein Flaschenhals entstanden.“

Mosedale hatte mit einem Post auf seiner Facebook-Seite die Spekulationen beendet, dass die Stelle durch das schwere Erdbeben 2015 eingestürzt sein könnte. Zwei verheerende Saisons nacheinander führen in diesem Jahr zu einem Ansturm auf den Everest aufgrund der Vergabe von mehr Lizenzen als gewöhnlich, da die alten Zulassungen ihre Gültigkeit behalten haben. Es wird eng am Berg.

Neue Gefahr durch längeren Aufenthalt in der Todeszone

Laut Einschätzung des erfahrenen Bergsteigers könnte der Verlust des Felsbrockens den Aufstieg mehrerer Expeditionen erschweren, da zuvor auf- sowie absteigende Kletterer gleichzeitig an zwei Seilen die Schlüsselstelle passieren konnten. Es entfällt künftig die Hürde vor dem Erreichen des Gipfels, aber eine neue Gefahr ist entstanden:

„Zwar wird es jetzt auch für unerfahrene Bergsteiger einfacher, den Abhang zu besteigen, da man kaum noch klettern muss. Dafür ist dort ein Flaschenhals entstanden“, erklärt der Brite die neue Situation in etwa 8760 Metern Höhe. Nach seiner Einschätzung wird der engere Pfad dafür sorgen, dass sich insgesamt weniger Bergsteiger auf den letzten Abschnitt begeben können und deutlich verlängerte Wartezeiten in der Todeszone auftreten. Die Rekordzahl von Lizenzvergaben für diese Saison verschärft die Lage noch.

Drei Tote am Wochenende

Allein am vergangenen Sonntag starben drei Bergsteiger, sie erlagen vermutlich der Höhenkrankheit. Seit der Erstbesteigung von Hillary mit dem Sherpa Tenzing Norgay im Jahr 1953 kamen mindestens 280 Menschen am Everest ums Leben.

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