Die Elternzeit ist eine ganz besondere Zeit für frischgebackene Eltern, in der sie die Möglichkeit haben, intensive Momente mit ihrem Kind zu verbringen und Abstand vom stressigen Alltag zu nehmen. Statt die Tage zu Hause zu verbringen, haben wir uns für einen Roadtrip durch Schweden entschieden, mit unserem Baby im Campervan.
Wie gut so ein Roadtrip mit Baby im Campervan funktioniert, könnt ihr in unserem Erfahrungsbericht nachlesen. Nur so viel: Es lohnt sich alle mal, seine Elternzeit auf einem Roadtrip durch Schweden zu verbringen. Das Warum kommt jetzt.
Vorbereitung: Der richtige Campervan
Auf der Suche nach dem richtigen Campervan kamen wir auf den Carado CV600 Pro, ein idealer Begleiter für unsere Reise. Mit seiner kompakten Größe und dennoch geräumigen Innenausstattung bietet er alles, was man für eine mehrwöchige Tour benötigt. Ausgestattet mit einem komfortablen Bett, einem großen Aufstelldach, einer funktionalen Küchenzeile und einem modernen Badezimmer fühlten wir uns sofort wie zu Hause.
Doch zuerst mussten wir unsere Route planen und die wichtigste Ausrüstung organisieren. Es lockte uns nach Schweden, das bekannt für seine beeindruckenden Landschaften, endlosen Wälder und kristallklaren Seen ist. Neben der Grundausstattung im Campervan packten wir wetterfeste Kleidung, ausreichend Babybedarf und natürlich unsere Kamera ein, um die unvergesslichen Momente festzuhalten.
Der Start: Von München nach Fehmarn
Auf dem Weg von München bis zu unserem Ziel, dem Fährhafen Puttgarden im Norden der Insel Fehmarn, legten wir zwei Zwischenstops mit jeweils einer Übernachtung ein, um die Fahrtzeiten mit unserem kleinen Sohn an Bord so angenehm wie möglich zu gestalten.
Wir buchten bereits im Voraus ein Fährticket inklusive Überfahrt der Öresundbrücke und setzten schließlich mit der Scandlines Fähre von Puttgarden nach Rodby in Dänemark über. Die 45-minütige Überfahrt war sehr spannend für unseren Kleinen und wir konnten den ersten Hauch von Abenteuerluft schnuppern.
Durch Dänemark: Über die Öresundbrücke nach Schweden
Von Rodby ging es weiter über die beeindruckende Öresundbrücke nach Malmö, Schweden. Die Brücke selbst ist ein architektonisches Meisterwerk und bietet atemberaubende Ausblicke auf die Ostsee. Malmö begrüßte uns mit seinem charmanten Stadtbild und zahlreichen Möglichkeiten zum Verweilen. Dort verbrachten wir auch unsere erste Nacht auf schwedischem Boden auf einem charmanten Campingplatz nahe der Stadt, welcher einem alten Zirkusgelände ähnelte. Während wir durch Malmö schlenderten kehrten wir in einem der vielen gemütlichen Cafés ein und genossen unsere erste schwedische Zimtschnecke zu unserem Cappuccino.
Südschweden: Kåseberga, Löderups Strandbad und Kivik
Unser nächster Stopp in Schweden war Kåseberga, ein kleines Fischerdorf an der Südküste Schwedens. Hier besuchten wir die Ales Stenar, eine beeindruckende Schiffssetzung ähnlich dem britischen Stonehenge. Die aus 59 Steinen bestehende Schiffssetzung liegt auf einem etwa 37 Meter hohen Hügel direkt an der Ostseeküste. Der Ausblick auf die Ostsee war atemberaubend und der perfekte Start in unser schwedisches Abenteuer.
Weiter ging es nach Löderups Strandbad, einem idyllischen kilometerlangen Sandstrand, der sich hervorragend für Spaziergänge und Picknicks eignet. Die frische Seeluft und das sanfte Rauschen der Wellen boten eine wohltuende Ruhe und unser Junior hatte sichtlich Spaß dabei, im Sand zu spielen.
Auf dem Weg nach Kivik, machten wir an einem Wanderparkplatz des Stenshuvud Nationalparks Halt, um zu einem nahegelegenen Leuchtturm zu wandern. Unseren Junior packten wir daher in die Kindertrage und machten uns auf den Weg durch den wunderschönen Nationalpark. Wir besuchten das Besucherzentrum des Nationalparks und erhielten dort einige wissenswerte Informationen über Flora und Fauna. Einige der schwedischen Nationalparks bieten derartige Besucherzentren an und kennzeichnen diese auf den Beschilderungen mit „NATURUM“.
Durch die Wälder und Seen: Olofström und Hätteboda
Von Kivik führte uns unsere Route ins Inland nach Olofström, wo wir die Ruhe und Abgeschiedenheit der schwedischen Wälder genossen. Ein weiteres Highlight war unser Aufenthalt in Hätteboda, einem Naturcampingplatz, der mitten im Wald liegt. Hier konnten wir die Stille der Natur in vollen Zügen genießen , und die Abende am Lagerfeuer ausklingen lassen.
Inselabenteuer: Öland mit den Leuchttürmen und Trollskogen
Unsere Reise führte uns weiter zur Insel Öland, bekannt für ihre beiden beeindruckenden Leuchttürme, Långe Jan im Süden und Långe Erik im Norden. Beide bieten eine grandiose Aussicht auf die Umgebung. Besonders beeindruckend war der Trollskogen, ein verwunschener Wald mit knorrigen Bäumen und mystischen Pfaden, der besonders bei unserem Kleinen für Begeisterung sorgte. Wir besichtigten zudem das Borgholmer Schloss. Die mittelalterliche Schlossruine ist heute ein lebendiges Museum und verströmt eine ganz besondere Atmosphäre. Trotz ihrer Beschädigungen ist die Ruine immer noch so gut erhalten, dass sie auch als „Schönste Ruine des Nordens“ bezeichnet wird.
Städtetrip: Stockholm erkunden
Ein absolutes Highlight war unser Besuch in Stockholm. Die schwedische Hauptstadt beeindruckte uns mit ihrer Mischung aus historischem Charme und modernem Flair. Wir besuchten das Vasa-Museum, das beeindruckende Königsschloss und genossen Spaziergänge durch die malerische Altstadt Gamla Stan.
Natur pur: Der Vänern See und Marstrand
Von Stockholm aus fuhren wir an die Ostküste des Vänern Sees, wo wir einen der schönsten Sonnenuntergänge unserer Reise erlebten. Schwedens größter See ist zehn Mal so groß wie der Bodensee und vermittelt eher den Eindruck eines Meeres. Die Weite des Sees und die Farbenpracht des Himmels hinterließen einen bleibenden Eindruck.
Unsere Route führte uns weiter zur Westküste nach Marstrand, einem malerischen Inselort, der für seine Festung und die charmante Altstadt bekannt ist. Ein perfekter Ort für Spaziergänge und Entdeckungstouren. Eine ca. 10 Kilometer lange Wanderung führte uns an der Küste entlang zu einem Leuchtturm und der beeindruckenden Festung. Die Wanderung war eines unserer Highlights und ist für Groß und Klein zu meistern.
Tierische Begegnungen: Elchpark Söderåsen und Halmstad
Ein besonderes Erlebnis war der Besuch des Elchparks Söderåsen, wo wir während der Elchsafari aus einem Waggon diese majestätischen Tiere aus nächster Nähe beobachten konnten. Ein absolutes Highlight für uns und unseren kleinen Entdecker. Die Tiere werden artgerecht gehalten und die Elche haben ein sehr weitläufiges Areal zur Verfügung. Ein perfekter Familienausflug!
In Halmstad genossen wir die entspannte Atmosphäre und die schönen Strände, bevor es langsam Zeit wurde, unsere Heimreise anzutreten.
Heimreise über Dänemark
Unsere Heimreise führte uns erneut über die Öresundbrücke von Malmö aus nach Dänemark. Wir entschieden uns diesmal für die 2 stündige Fährüberfahrt mit der Scandlines Fähre von Gedser nach Rostock. Den sonnigen Nachmittag verbrachten wir in Marielyst, einem netten Ort mit toller Strandpromenade und einer süßen Flaniermeile, bevor es am Abend mit dem Campervan auf die Fähre ging und uns bereits ein Gefühl der Sehnsucht heimsuchte, dass diese tolle Reise nun ihr Ende nimmt.
Fazit: Elternzeit als Roadtrip durch Schweden
Ein Campervan-Trip durch Schweden während der Elternzeit ist eine hervorragende Möglichkeit, die malerische Landschaft und die reiche Kultur des Landes in einem gemütlichen und flexiblen Rahmen zu erleben. Mit der richtigen Vorbereitung und einer durchdachten Packliste kann diese Reise sowohl für Eltern als auch für das Kleinkind zu einem unvergesslichen Abenteuer werden. Die Mobilität und Freiheit, die ein Campervan bietet, ermöglicht es, spontan auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen und gleichzeitig die schönsten Orte Schwedens zu entdecken. Ob es die beeindruckenden Küstenlandschaften, die tiefen Wälder oder die charmanten Städte sind – Schweden hat für jeden etwas zu bieten. Ein gut organisierter Campervan-Trip kombiniert die Annehmlichkeiten des modernen Reisens mit dem Abenteuergeist des Campings und schafft so die perfekten Voraussetzungen für eine erholsame und spannende Elternzeitreise.
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