Von seinem Mitbewohner, BMX-Kameramann Dave Sowerby, in Edinburgh über den Zeitraum von sechs Monaten gefilmt, entstand ein Video, das Grenzen neu definieren sollte. Grenzen von dem, was möglich ist auf einem Trial-Bike.
Das fahrtechnische Können war unglaublich, der Soundtrack passte perfekt und die Kamera- und Schnittleistung von Sowerby rundete das Ergebnis ab.
Was die ganze Nummer noch unglaublicher machte, war die Tatsache, dass Danny zu der Zeit noch im heimischen Bike-Shop arbeitete und völlig unbekannt war.
“Stell dir vor, Jimi Hendrix hätte sein Debüt-Album ‘Are you Experienced?’ rausgebracht und gleichzeitig noch im Gitarrenladen um die Ecke gearbeitet. Dann verstehst du etwa, wie das war.”
Stell dir vor, Jimi Hendrix hätte sein Debüt-Album ‘Are you Experienced?’ rausgebracht und gleichzeitig noch im Gitarrenladen um die Ecke gearbeitet. Dann verstehst du etwa, wie das war. “Nein”, Danny muss lachen während er antwortet, “Dave und ich waren glücklich, dass sich das dann in so eine Richtung entwickelt hat. Aber das Einzige, was mich damals interessiert hat, war, dass die Trials-Welt es mochte. Es kam mir noch nicht einmal in den Sinn, was andere Menschen von außerhalb darüber denken würden!”
Er hatte also ehrlich keine Ahnung, wie bahnbrechend sein Repertoire war? “Nein, überhaupt nicht. Das war echt irre. Wir hatten bei uns in der Wohnung nur eine kleine Premiere mit ein paar engen Freunden.”
“Das war für uns dann schon eine große Sache, wir waren total gespannt auf die Reaktionen. Dann haben wir das Video direkt nochmal geschaut und meinten am Ende, ‘Ok, das war es jetzt also’. Danach haben wir einfach wieder auf “Family Guy” geschaltet.”
“Nach der Premiere in unserer Wohnung haben wir einfach wieder auf “Family Guy” geschaltet. Am nächsten Tag wurde ich von den BBC News geweckt und nach dem Video gefragt.”
“Am nächsten Tag wurde ich von den BBC News geweckt und nach dem Video gefragt. In der anschließenden Zeit haben sich die Dinge etwas verändert.” Man hört Danny wieder lachen. Es ist offenbar das Understatement des Jahrhunderts.
Das Video ging durch die Decke, bekam mehrere Millionen Klicks auf Youtube innerhalb von nur einer Woche und brachte drastische Veränderungen in sein Leben.
Bald klopfte Red Bull an die Tür, bot einen Vollzeitvertrag und gleichzeitig die Chance, den Bike-Shop hinter sich zu lassen und sich voll auf die Sache zu fokussieren.
Berühmtheit, Glück und Musik
In den folgenden Jahren hat sich das Leben von MacAskill nicht großartig von dem eines Rockstars unterschieden. Mit der Unterstützung seines Hauptsponsors veröffentlichte er eine Serie von Clips auf Youtube, jedes mit einem unterschiedlichen Konzept, Thema und Location – etwa wie bei einem Musikalbum.
In der Zwischenzeit promotete er seinen Output durch mediale Auftritte, Welt-Tourneen mit Live-Shows und Vorführungen vor stets euphorisiertem Publikum.
Musik spielt für Danny eine sehr zentrale Rolle bei dem, was er macht. “Musik ist ein großer Teil meiner Motivation, mit dem Bike loszuziehen”, erklärt er. Etwas, das zurückreicht in die Zeit, in der er viel alleine unterwegs war. “Ich gehe raus mit meinen Kopfhörern und fahre jeden Abend noch zwei oder drei Stunden.”
“Wenn ich einen neuen Song höre, während ich an einem guten Spot ankomme, den ich schon hundertmal gefahren bin, fühlt es sich so an, als würde ich erstmals da sein. Irgendwie legt es einen Schalter um und man sieht den Spot in einem komplett anderen Licht.”
“Wenn ich einen neuen Song höre, während ich an einem guten Spot ankomme, den ich schon hundertmal gefahren bin, fühlt es sich so an, als würde ich erstmals da sein.”
Und obwohl die Musik wichtiger Bestandteil seines Fahrens ist, bedeutet sie noch mehr für seine Veröffentlichungen. “Seit dem “Inspired”-Video (sein Debüt 2009), denke ich über solche Zusammenhänge anders.”
“Lieber, als über neue Tricks mit dem Bike nachzudenken, mache ich mir folgende Gedanken: ‘Was würde zu der bestimmten Sequenz gut passen?’, und Musik ist ein nicht unbedeutender Teil davon.”
Natürlich ist es nicht nur die Musik oder ausschließlich die Tricks, die seine Videos so populär machen. Es ist auch das Konzept dahinter.
“Ich denke immer, ‘was könnte ein guter Ort für mein nächstes Ding sein?’ Ich mag es, totale kreative Kontrolle über meine Projekte zu behalten und vertiefe mich sehr in die Film-Seite.” So war es auch sein kreatives Auge, das ihn nach Epecuén führte.
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