Tom Belz hat sich im August 2018 der Herausforderung seines Lebens gestellt. Der 31-Jährige, der seit einer Knochenkrebserkrankung mit einem Bein und zwei Krücken durchs Leben geht, bezwang erfolgreich den 5895 Meter hohen Kilimandscharo in Tansania. Auch dank der tatkräftigen Unterstützung von Freunden schaffte er den Aufstieg zum höchsten Gipfel Afrikas.

Seit der Beinamputation im Alter von acht Jahren bekam der Offenbacher immer wieder zu hören, was er aufgrund seiner körperlichen Beeinträchtigung kann – und vor allem, was er nicht kann. Mit der Besteigung geht für ihn ein Traum in Erfüllung: „Es ist unglaublich! Als ich auf dem Gipfel ankam, war ich komplett überwältigt und unfassbar stolz. Der Aufstieg hat mich physisch und mental stark gefordert, aber als ich es geschafft hatte, war ich einfach nur glücklich“, sagte Belz im Anschluss an den Abstieg ins Basislager.

Nach einer langen Vorbereitung inklusive der erfolgreichen Trainingstour auf das Äussere Barrhorn (3600m) in den Schweizer Alpen startete das große Projekt am 2. August beim Lemosho Gate (2200m). Sieben Tage war Belz unterwegs, bevor er am 9. August 2018 auf dem Kilimandscharo stand.

Der Erzieher wollte sich und der Welt zeigen, zu was er fähig ist. Gleichzeitig war es ihm ein Anliegen, anderen mit seiner Geschichte Mut zu machen: „Mit der Besteigung des Kilimandscharo wollte ich beweisen, dass eine körperliche Beeinträchtigung nicht grundsätzlich eine Behinderung sein muss. Früher hätte ich gerne jemanden gehabt, der mir sagt, dass es da draußen einen verrückten Vogel gibt, der mit nur einem Bein Berge erklimmen kann. Wenn ich für andere nun mit meinem persönlichen Erfolg eine Inspiration sein kann, macht mich das sehr glücklich.“

Auf der Reise seines Lebens wurde der Bergsteiger von einem Filmteam begleitet, das die Emotionen und Strapazen des Protagonisten und seiner Begleiter festhielt. Der daraus entstandene Film „Mzubi Dume – Strong Goat“ dokumentiert den Weg zur Besteigung des Kilimandscharo, welche Herausforderungen er meistern musste und wo er an seine Grenzen stieß. Der eindrückliche Film ist auch Teil der diesjährigen  European Outdoor Film Tour (E.O.F.T.), die im Oktober Premiere feiert.