Am Nachthimmel über Island tanzen die Polarlichter, unter den Steigeisen von Klemen Premrl und Rahel Schelb schimmert das Gletschereis in tiefem Blau. Bilder wie aus einer anderen Welt gelangen Fotograf Tim Kemple, der den ehemaligen slowenischen Weltcup-Eiskletterer und die Schweizer Extrembergsteigerin auf winterlichen Klettertouren in Island begleitete.
Ihr Ziel: Im Süden der Insel erwartete sie der Vatnajökull – außerhalb der Polarregion Europas größter Gletscher, der sogar aus dem Weltraum noch zu erkennen ist. Es handelt sich um einen Plateaugletscher, dessen Fläche etwa acht Prozent der Fläche Islands entspricht. Unter bis zu 900 Meter dicken Eisschichten brodeln im Vatnajökull-Nationalpark einige der aktivsten Vulkane der Insel.
Das erfahrene Duo drang durch die Gletschertore, aus denen das Schmelzwasser fließt, tief ins Innere der Eismassen ein, wo sie ideale Bedingungen für Eiskletterer entdeckten. Sogenannte Gletschermühlen sind ausgewaschene Eislöcher mit senkrechten Schächten, die zurück zur Oberfläche führen. Mit Steigeisen und Eisäxten stiegen sie von unten in die vertikalen Eiswände ein.
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