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Adventure

Tauchen | Die acht spektakulärsten Schiffswracks rund um den Globus

Wo findet man die schönsten Wracks der Welt? Bei uns bekommst du alle Antworten auf deine Fragen zum Wracktauchen!

Von Lou Boyd

Tauchen an Schiffswracks ist unter eingefleischten Tauchern eine der beliebtesten Disziplinen und wird auf der ganzen Welt ausgeübt.

Das Gerätetauchen ist eine relativ entspannte Art zu tauchen, aber speziell Wracks verleihen dem Tauchen eine unbeschreibliche und spannende Faszination. Es gibt völlig verschiedene Wracks, beispielsweise militärische, öffentliche oder private, die aus unterschiedlichen Jahrzehnten stammen. Dazu zählen auch ausgediente und versenkte Schiffe, die als Tauchmöglichkeit in Touristengebieten künstlich geschaffen wurden.

Das Erkunden von historischen Schiffen ist nur ein Grund, warum Wracks so beliebt bei Tauchern sind. Des Weiteren erschaffen gesunkene Schiffe ein schönes künstliches Riff, das nicht nur für Taucher anziehend wirkt, sondern auch für Meeresbewohner jeder Couleur – es werden neue Lebensräume geschaffen, die normalerweise nicht existieren würden.

Wracks sind rechtlich in vielen Ländern vor unerlaubter Beseitigung und Zerstörung geschützt. In Großbritannien existieren gleich drei Gesetze – der Paragraf zum Wrackschutz von 1933, das Gesetz für militärische Überreste von 1986 und eines für Handelsschifffahrt von 1995.

A DSLR underwater photo of a diver swimming between bubbles in the blue sea if Bora Bora, French Polynesia. The camera is aiming up at the surface and the diver is silhouetted against the bright light coming from above. The water is crispy clear blue.
Tauchen an einem Wrack ist für Freediver und Gerätetaucher sehr beliebt | Foto: iStock

Taucharten an einem Wrack

Es gibt drei Arten von Wracktauchen; ohne Penetration, limitierte Penetration und volle Penetration.

Tauchen ohne Penetration: Der Taucher kann die Außenseite des Wracks erkunden, aber nicht durch den Innenbereich tauchen.

Tauchen mit limitierter Penetration: Der Taucher erkundet die Innenseite eines Wracks, die aufgrund der Strukturfestigkeit gefährlich ist und darf die hellen Bereiche des Schiffs nicht verlassen.

Tauchen mit voller Penetration: Das komplette Wrack kann von Tauchern mit Taschenlampe erkundet werden, um den Weg in dunkle Bereiche zu finden. Die größte Gefahr dabei ist, dass man die Orientierung verliert und nicht mehr rechtzeitig an die Oberfläche kommt.

1) U.S.S. Kittiwake – Cayman Islands

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Gerätetaucher besuchen Schiffswracks, um die künstlichen Riffs zu erforschen | Foto: iStock

Hinter dem Wrack des Rettungsschiffs von der United States Navy verbirgt sich keine dramatische Story, jedoch zählt es von seiner Anziehungskraft zu einem der interessantesten Wracks weltweit.

Das Schiff war von 1946 bis 1994 in Betrieb und musste aus Altersgründen stillgelegt werden. Am Seven Mile Beach von Grand Cayman versenkte man es mit Absicht und verwandelte es so zu einem künstlichen Riff.

Als das Wrack geplant wurde, musste alles entfernt werden, was potentiell eine Gefahr für Taucher hätte darstellen könnten. In diesem Riff wimmelt es von schönen Röhrenaalen, Stachelrochen, Barrakudas und Schildkröten.

An der flachsten Stelle ist das Wrack von Kittiwake 4,6 Meter unter der Wasseroberfläche und an der tiefsten Stelle geht es hinab auf 19,5 Meter. Dieses Objekt der Begierde ist sehr schön für Tauchanfänger und für erfahrene Taucher ebenso interessant.

2) Fujikawa Maru – Chuuk Lagune

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Tauchen an einem Wrack macht es möglich, die faszinierende Unterwasserwelt zu erkunden | Foto: iStock

Offiziell zählt dieses Wrack zu den vier besten Tauchwracks der Welt und steht auf der Wunschliste vieler Taucher.

Das Fujikawa Maru wurde 1938 für Toyo Kaiun Kisen Kaisha gebaut. Jedoch beschlagnahmte die Kaiserliche Japanische Marine das Schiff im Zweiten Weltkrieg. Das Schiff versank während der Operation Hailstone – dem japanischen Pendant zu Pearl Harbor.

Dieses Wrack beinhaltet vier zerlegte Mitsubishi-Kampfflugzeuge, die sich in einem der vorderen Laderäume befinden. Dazu zählt auch noch eine 15mm-Kanone, die noch aus dem Japanisch-Chinesischen Krieg stammt.

3) Yolanga – Australien

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Die Gefahr beim Tauchen hängt von Licht, der Wrackstruktur und der Art des Tauchens ab | Foto: iStock

Mit einer Länge von 106 Metern ist Yolanga eines der größten Schiffswracks der Welt.

Es liegt direkt an der Küste von Queensland in Australien und ist besiedelt mit Meereslebewesen. Jedes Jahr kommen etw 10.000 Taucher, um dieses einzigartige Wrack zu bewundern.

Das Schiff versank 1911 während es von Melbourne nach Cairns unterwegs war. Durch einen Zyklon ging das Schiff südlich von Townsville unter. Alle 122 Insassen starben und das Schiff wurde erst nach einigen Tagen gefunden.

Weil das Wrack von Yolanga national und historisch geprägt ist, wird es durch ein Gesetz von 1976 geschützt. Das wunderschöne Weltkulturerbe befindet sich im Great Barrier Reef Marine Park.

4) Blockship Tabarka – Schottland

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Tauchen zu einem Wrack muss sorgfältig geplant werden | Foto: iStock

Tabarka ist ein Schiff, das ebenfalls mit Absicht versenkt wurde und sich am Grund von Burra Sound befindet.

Die Außenseite sieht nicht sehr spektakulär aus und es befindet sich in einem flachen Gebiet mit extremen Gezeiten. Es liegt zudem auf dem Kopf, der Innenraum ist daher schwer zu erreichen.

Jedoch wird man den Sinn erst verstehen, wenn man tatsächlich in das Innere des Wracks vordringt. Die wechselnden Gezeiten sorgen für einen intensiven Wasserfluss innerhalb des künstlichen Riffs, wodurch Unterwasserräume in verschiedenen Farben und Formen entstanden sind. Die Navigation im Wrack erweist sich überraschenderweise als relativ einfach und in jedem einzelnem Raum trifft man durch die besonderen Bedingungen auf unterschiedliche Lebensräume.

Zum Wrack kann man nur bei ruhigem Seegang tauchen und eine sorgfältige Planung ist notwendig – kein leichter Tauchgang, aber der Aufwand lohnt sich.

5) Thistlegorm – Ägypten

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Einige Schiffe wurden mit Absicht für Taucher versenkt | Foto: iStock

Das britische Marineschiff wurde 1940 gebaut und kollidierte in September 1941 mit einem anderen Schiff in der Nähe des Hafens von Alexandria in Ägypten. Die Deutschen bombardierten es kurz darauf zweimal bis es schließlich im Oktober 1941 im Roten Meer nahe Sharm el-Sheik versank. Es verschwand es für einige Jahre und wurde 1950 von Jacques-Yves Cousteau wiederentdeckt.

Heutzutage eignet sich das Schiff als eines der beliebtesten Wracks für Taucher. Durch die große Menge an Fracht werden Tauchgänge zu einem besonderem Erlebnis.

Das Thistlegorm-Wrack ist auch für seine faszinierenden Meeresbewohner bekannt, es erfüllt beste Bedingungen für einen geeigneten Lebensraum von Thunfischen, Barrakudas, Fledermausfischen, Muränen, Rotfeuerfischen, Steinfischen, Krokodilfischen, Skorpionfischen und Meeresschildkröten.

6) U.S.N.S Hughes Vandenburg – Florida Keys

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Durch das Wracktauchen wird der Tourismus angekurbelt | Foto: iStock

Um ein gutes künstlichen Riff zu kreieren, wird Zeit, Geld und Kraft beansprucht. Die Vorteile für die Natur sind um so größer, da Flora und Fauna sofort angekurbelt werden.

Das Vandenberg-Wrack ist ein US-amerikanisches Kriegsschiff aus dem Zweiten Weltkrieg. Es wurde 1943 gebaut und war sowohl Raketenträger auch Truppentransporter. Es diente zudem im Film “Virus” aus dem Jahr 1999 als Kulisse. Im Mai 2009 wurde die Vandenberg schließlich versenkt und liegt seitdem auf dem Meeresgrund als künstliches Riff im Nationalpark von Florida Keys. Das Projekt dauerte über zehn Jahre und kostete 10 Millionen Euro.

Im Inneren des Wracks findet man große Antennenschüsseln, die Brücke und das Hauptdeck. Die Vandenberg befindet sich größtenteils intakt und aufrecht in einer Tiefe von 46 Metern. Aus Sicherheitsgründen wurden einige Räume vergrößert und verändert, jedoch findet man viele Teile noch am ursprünglichen Platz.

7) Bianca C – Grenada Karibik

BIANCA C, GRAND ANSE, GRENADA

Das größte Wrack im tropischen Teil des Atlantischen Ozeans ist unter den Namen „Titanic der Karibik“ bekannt. Interessiert? Dachten wir uns schon.

Das luxuriöse Kreuzfahrtschiff Bianca C musste 1961 nach einer Explosion im Maschinenraum aufgegeben werden. Die Flammen erloschen erst zwei Tage danach, kurz bevor es in 40 Metern Tiefe seine letzte Ruhe fand. Jetzt ist das Wrack von Korallen verziert, von Fischen bewohnt und ein exzellenter Abenteuerspielplatz für passionierte Taucher.

Zwischen 1970 und 1990 entfernten Spezialfirmen die wertvollen Schiffsschrauben sowie andere Teile vom Boot und verkauften sie als Schrott. Eine lebensgroße Bronzestatue Christ of the Abyss wurde zum Gedenken an das Unglück aufgestellt und steht am inneren Teil der Carenage.

8) San Francisco Maru – Mikronesien

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Das japanische Passagier-Frachtschiff liegt aufrecht auf dem Meeresgrund und befindet sich in einer Tiefe von 70 Metern – inklusive Meeresbewohnern und voller Deckladung.

Taucher können Kanonen, Lastwagen, Panzer, Minen, Granaten, Bomben, Flugzeugtriebwerke, Munition und weitere Dinge an Board finden. Das tolle Wrack für fortgeschrittene Taucher wurde 1969 vom Franzosen Jacques-Yves Cousteau entdeckt und ist seitdem sehr populär in der internationalen Tauchgemeinde.

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