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MTB

Spotguide Slowenien

Es gibt viele Gründe, eine Reise nach Slowenien zu machen. Besonders viele gibt es jedoch als Mountainbiker.

Text und Bilder: Chris Gollhofer

Dank Corona wird die Auswahl an biketauglichen Regionen allmählich ziemlich eng.
Noch im August, bevor viele europäische Regionen erneut zu Risikogebieten erklärt werden, recherchiere ich nach Geheimtipps außerhalb Deutschlands. Die Kriterien: mit dem Auto erreichbar, sehr gute Bike-Spots und eine entspannte Corona-Situation. Relativ schnell destilliert sich Slowenien heraus.

Das Land zwischen Österreich, Italien und Kroatien verfügt über eine gut ausgebaute Bike-Infrastruktur und braucht sich in Sachen Trails und Parks nun wahrlich nicht verstecken. Auch wenn das vielleicht Grund genug wäre zu sagen, man sucht sich eine andere Region, beschließen zwei Freunde und ich, durch Slowenien zu reisen und dort den ein oder anderen Bikespot auszuchecken. Also: Bikes ins Wohnmobil laden, eine Palette Bier kaufen und los geht’s!

Wo wir die besten Bikeparks und Trails des Landes fanden und was man bei einem Slowenien-Trip noch alles wissen sollte, erfahrt ihr im SPOTGUIDE SLOWENIEN.

Maribor

Wahrscheinlich ist dieser Bikepark das slowenische Aushängeschild, wenn es ums Parkfahren geht. Kein Wunder, schließlich wird hier jedes Jahr ein Weltcup mit den besten Trailfahrern der Welt abgehalten.

Mit der Gondel gelangt man in rund 15 Minuten nach oben zur Bergstation. Von dort aus stehen vier Varianten zu Auswahl: eine Family-Line, eine Flow-Line und eine Advanced-Line. Und für alle, die es wissen wollen, gibt es auch noch die schwarze Pro-Line.

Die drei erstgenannten Standard-Lines verfügen über diverse Kicker und flowige Kurven, die man entspannt mitnehmen kann. Je nachdem, wie fit man ist und wie sehr man den Gashebel aufdrehen möchte, ist man zwischen zehn und 20 Minuten wieder unten an der Gondel.

Nach einem Tag im Bikepark kann man unten an der Waschstation sein Bike wieder auf Hochglanz bringen, damit es sich am nächsten Tag wieder von seiner besten Seite zeigt.

    Adresse: Pohorska ulica 60, 2000 Maribor, Slovenia
    Ticket: Tagesticket 34 Euro
    Öffnungszeiten: 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr
    Lifttyp: Gondel
    Kontakt: info@bikeparkpohorje.si; +386 59 25 90 41
    Website: bikeparkpohorje.si

Nur rund fünf Radminuten von der Talstation entfernt liegt der KEKEC Campingplatz. Hier kannst du entweder mit dem Wohnmobil (Wasser- und Landstromversorgung vorhanden) oder mit dem Zelt campen. Sanitäranlagen und WiFi sind ebenfalls vorhanden.

Für diejenigen, die lieber in die Natur wollen, gibt es in der Region um Maribor nicht allzu viele Trails zur Auswahl. Im Nachbarort Kamnica wartet aber eine 47 Kilometer lange Runde mit insgesamt 1066 Höhenmetern. Bergab geht es über Singletrails durch den Wald und offene Kiesstraßee – ideal für eine längere Feierabendrunde.

Jamnica

In Jamnica gibt es ein weit verbreitetes Netz an verschiedenen Trails für unterschiedliche Levels. Bergauf verlaufen die Wege es meist über Teer und Forststraßen. Wer möchte, kann auch einen der Uphilltrails nehmen. Bergab dürfen sich Besucher hingegen auf waldige Trails mit griffigem Untergrund freuen.

Kleiner Sidefact: Slowenien ist eines der am stärksten bewaldeten Länder Europas.
Wer hier auf offene Trails hofft, wird leider enttäuscht. Sicher gibt es immer wieder freie Stellen, diese sind aber, vor allem in dieser Region, eher Mangelware. Einmal auf dem Trail muss sollten Biker nur die Beschilderung im Auge behalten, da sich die einzelnen Trails immer wieder mal kreuzen. Insgesamt verfügt Jamnica über rund 24 Kilometer Trails. In der Region Prevalje, sind es über 120 Kilometer – definitiv genug, um sich hier ein paar Tage auszutoben.

Mitten in Jamnica findet sich das Eco Hotel, eine Unterkunft, die schwer an ein Surfcamp, wie man es aus Spanien und Portugal kennt, erinnert. Der Name ist Programm: Gäste erwartet ein großer Gemüsegarten, in dem die Betreiber einen Großteil ihrer Lebensmittel selbst anbauen. Die Betreiber geben auch gerne Tips für die Zeit vor Ort und die weitere in Slowenien. Wer mit dem Auto anreist, kann sich hier ein Zimmer nehmen. Für alle, die mit Wohnmobil unterwegs sind, steht eine großzügige Wiese zur Verfügung, auf der Reisende autark stehen können. Von dort aus genießt man eine phänomenale Aussicht über das gesamte Tal.

Kransjka Gora

In Kransjka Gora gibt es ebenfalls einen nicht ganz unbekannten Bikepark. Dieser ist zwar nicht so groß wie in Maribor, allerdings bietet sich vor Ort die Auswahl zwischen fünf verschiedenen Lines. An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass selbst die Family-Line schon eine gewisse Grundfitness auf dem Bike einfordert. Der Bikepark an sich ist sehr verspielt und es ergibt sich immer wieder die Möglichkeit, Lines zu Switches oder zu kombinieren. Auf den verschiedenen Lines finden sich unter anderem: ein Wallride, diverse Drops, Kicker und enge Anlieger – eigentlich alles also, was man braucht.

Die Lines führen immer wieder durch kurze Waldstrecken, das Gelände bleibt aber weitestgehend offen. Der Sessellift nach oben ist nicht gerade der schnellste, demnach braucht man von der Tal- zur Bergstation gute zehn Minuten, wenn nicht, sogar etwas länger. Nach einem Tag im Park kann man seinem geschunden Bike an der Waschstation wieder etwas Liebe zukommen lassen.

    Adresse: Borovška cesta 107, 4280 Kranjska Gora, Slowenien
    Ticket: Tageskarte 27€
    Öffnungszeiten: 09:00 – 17:00 Uhr
    Lifttyp: Sessellift
    Kontakt: info@bike-park.si; +386 41 706 786
    Website: bike-park.si

In Kransjka Gora gibt es ebenfalls ein paar Campingplätze. Auf unserem Trip waren wir auf dem Natur Eco Campingplatz. Dieser Spot erinnert stark an einen kleinen verwunschenen Hexenwald, aber sehr schön gelegen. Der eigentliche Campingplatz tzhront auf einer großen Waldlichtung. Die Außenküche sowie Sanitäranlagen und auch zwei Tipi-ähnliche Wohnzelte wurden liebevoll mit Naturmaterialien gebaut. Und der Campingplatz ist nur rund 700 Meter Luftlinie vom Bikepark entfernt.

Kobarid

Kobarid liegt im bekannten Sofa Valley, im Westen des Landes. Hier eröffnet sich eine Vielzahl an Tagestouren rund um den Ort Kobarid. Gefühlt jede Tour kreuzt mindestens einmal die türkisfarbene Soca, den Fluss, nach dem das Tal benannt ist.

Wir haben uns für eine die Tour auf dem Monte Matajur inmitten der Julischen Alpen entschlossen, 1400 Höhenmeter auf insgesamt 22 Kiometer. Nur bergauf, aber die Strapazen lohnen sich. Vom Gipfel bietet sich uns bei guter Sicht ein Blick über das gesamte Soca Tal im Osten bis zur Adria im Westen. Kleiner Funfact am Rande: Auf dem Weg nach oben überquerten wir irgendwann die slowenisch-italienische Grenze. Der Gipfel befindet sich also auf italienischem Boden.

Da die Waldgrenze auf rund 1350 Meter verläuft, sind die letzen 300 Höhenmeter freiliegende Trails. Zwar führt ein Großteil der Strecke über eine Schotter- und Militärstraße nach oben und wieder runter, doch es verlaufen immer wieder kleinere Trails über die Felder. Die insgesamt 44 Kilometer lange Strecke ist definitiv nichts für Leute, die actionreiche Abfahrten suchen. Zum Auszupowern bei grandiosen Ausblicken ist sie jedoch perfekt!

Der Campingplatz Kamp Koren ist ein idealer Ausgangspunkt. Von dort aus starten zahlreiche Touren, und auch der Campingplatz selbst lässt kaum Wünsche offen: 1A-Sanitäranlagen, eine Bar, kleiner Supermarkt. Für Campervans und Wohnmobile werden ausreichend Stellplätze angeboten, aber auch für Zelt-Camper sind genügend Flächen vorhanden. Wer eher auf Glamping steht, kann sich auch in einem der Chalets einmieten und nach einem anstrengenden Bike-Tag in der Sauna entspannen.

Auch wenn Slowenien sicher nicht mehr als echter Geheimtipp gilt, lohnt sich eine Reise dorthin – besonders mit einem Campervan, da flexibel die verschiedenen Regionen und Spots besucht werden können.

In unserem Fall war es der HYMER B-Klasse ModernComfort T 600. Das Wohnmobil verfügt insgesamt über vier Schlafplätze, zwei davon auf einem Hubbett, das elektrisch von der Decke runterfährt, eine Sitzecke und Drehkonsohlen im Fahrer- und Beifahrersitz. Da es nachts doch auch mal etwas frisch wurde, konnten wir den Innenraum – dank der Gasstandheizung – auf angenehme 20 Grad erwärmen. Absolutes Highlight für uns war die Heckgarage, in der wir alle drei Bikes und unsere Campingstühle sowie -tisch easy unterbringen konnten.

Das passende Bike
Bergauf und bergab waren wir mit dem LEVO SL von Specialized unterwegs. Ein E-MTB, das dank des Carbon-Rahmens und trotz Akku und Motor gerade mal etwas mehr als 17 Kilo auf die Waage bringt. Und das macht sich bei der Performance durchaus bemerkbar. Egal, ob auf den Naturtrails oder im Bikepark: Das Bike ist leicht, wendig und hat keine Probleme, mal vom Boden abzuheben. Gerade bei der Tour auf den Monte Matajur waren wir besonders froh um die Motorunterstützung. Zwar hat der Motor uns nicht die Arbeit abgenommen, aber genau an den Stellen Unterstützung gebracht, wo wir sie benötigt haben.

Ausflugtipp
Wer sich mal einen Tag Pause gönnen mag, sollte sich unbedingt Ljubljana anschauen. Mitten durch das Sadtzentrum fließt die Laibach, auf der man immer wieder Kanuten und kleinere Touri-Boote sieht. Entlang des Flusses gibt es zahlreiche kleine Cafés und Restaurants mit schönen Straßenterrassen, die auch in Corona-Zeiten zum Einkehren einladen. Wer die Möglichkeit hat, sollte „Prekmurska Gibanica“ probieren. Das ist ein slowenischer Schichtkuchen und ein absoluter Gaumenschmaus!

Essen & Trinken
Die slowenische Küche ist eher deftig, was aber nicht bedeutet, dass Vegetarier & Veganer in die Röhre gucken müssen. Es gibt viel lokales Obst & Gemüse. Für ein Abendessen inklusive eines Getränk ist man mit rund zehn bis zwölf Euro dabei.

Mit Unterstützung von Hymer und Specialized

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