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Outdoor

Rekordjagd bei Swimrun-WM: Von Insel zu Insel durch die eiskalte Ostsee

Bei einem der weltweit härtesten Eintagesrennen müssen 75 km in Zweier-Teams abwechselnd laufend und schwimmend bewältigt werden

Cover-Foto: Pierre Mangez

Die 300 Athleten stürzten sich im Morgengrauen in das zehn Grad kalte Wasser der Ostsee im Schärengarten vor Stockholm. Vor den 148 Zweierteams aus zwanzig verschiedenen Nationen lagen mindestens acht Stunden Ausdauerwettkampf bis zur totalen Erschöpfung, 20 Knoten starker Wind mit heftigem Wellengang peitschte den Teilnehmern entgegen.

Bei der zwölften Auflage der ÖTILLÖ Swimrun-WM herrschten die härtesten Bedingungen in der Geschichte des Events für die 10 Kilometer langen Schwimmpassagen zwischen den insgesamt 26 Inseln. Starke Regenfälle erschwerten zudem an Land auf den insgesamt 65 km langen Trailrunning-Abschnitten das Laufen über den größtenteils felsigen Untergrund. Bei den 50 Wechseln zwischen beiden Disziplinen mussten die Teams Schwimmpassagen zwischen 100 und 1780 Metern Länge überwinden, die Laufetappen erstreckten sich über 70 bis 19.700 Meter.

Credit: Pierre Mangez
Credit: Pierre Mangez

Trotz der widrigen Verhältnisse blieben sowohl die Herren- als auch die Mixed-Kategorie bis kurz vor dem Ziel hart umkämpft. Bei den Herren lagen vier Teams im Bereich der 70-km-Marke nur eine Minute auseinander. Nach einem Zwischenspurt hängte der schwedische Weltmeister von 2016, Daniel Hansson, mit seinem neuen Partner Jasper Svensson die Verfolger ab und sicherte sich mit einem neuen Streckenrekord von 7:58:06 Stunden den Sieg.

Platz zwei ging an ihre Landsmänner Jonas und Lars Ekman mit 8:34 Minuten Rückstand, eine Minute später erreichten Oscar Olsson und Martin Flinta das Ziel auf der Insel Utö und komplettierten das rein schwedische Treppchen. „Unsere Taktik war es, Anschluss zur Spitze zu halten und kurz vor dem Ziel im geeigneten Moment auszureißen. Dieser Plan ist voll aufgegangen!“, sagte Daniel Hansson nach dem Rennen.

Credit: Pierre Mangez
Credit: Pierre Mangez

Als bester Deutscher landete Sebastian Kreder auf dem elften Rang. Mit seinem norwegischen Partner Knut Baadshaug beendete der Stuttgarter das Rennen in 9:17:32 Stunden. Im Mixed verteidigten der Australier Adriel Young und Eva Nyström aus Schweden ihren Vorjahrestitel in einer Zeit von 9:01:31. „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich so reingehängt hat“, kommentierte Young die Leistung seiner Partnerin, die in den vergangenen vier Wochen wegen einer Verletzung nicht laufen konnte.

Auch bei den Damen siegten die Titelverteidigerinnen beim schwedischen Dreifach-Erfolg: Das Duo Annika Ericsson und Kristin Larsson holte den Weltmeistertitel in 10:03:32 Stunden, 45 Minuten vor Fanny Danckwardt und Sarah Hansson, Platz drei ging an Camilla Landén und Lina Byman.

Um keine Zeit zu verlieren, behalten die Starter beim Trailrunning den Neoprenanzug und beim Schwimmen die Laufschuhe an. Ihren Ursprung hat die Sportart in der ÖTILLÖ Swimrun-Weltmeisterschaft, dem längsten Rennen seiner Art. „Ö TILL Ö“ bedeutet auf Schwedisch „von Insel zu Insel“ –  der ÖTILLÖ gilt bei derart beeindruckenden Statistiken wohl nicht ohne Grund als eines der härtesten Eintagesrennen der Welt.

Credit: Jakob Edholm
Credit: Jakob Edholm

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