Jeder Freerider kennt das Gefühl vor einer langen Abfahrt im Backcountry: Nach dem Schwitzen vom kräftezehrenden Aufstieg, Queren am Hang und Stapfen durch teils hüfthohen Tiefschnee folgt fast schlagartig ein riskantes Auskühlen des Körpers – insbesondere am Berg also ein echter Härtetest für Mensch und Material. Im freien Gelände fehlen zudem Möglichkeiten, zumindest kurzzeitig in Berghütten für eine Akklimatisierung einzukehren.
Umso wichtiger ist daher bei Bekleidung für Winter- und Outdoorsportler, dass der Stoff dank einer dynamischen Technologie gleichzeitig Atmungsaktivität bei ebenso zuverlässigem Wetterschutz garantiert. Heutzutage haben die Hersteller solcher Membranen bei der Entwicklungsarbeit erhebliche Fortschritte im Vergleich zur Leistungsfähigkeit älterer Materialien erzielt. Ein Kompromiss während einer schweißtreibenden Tour am körperlichen Limit muss demnach nicht mehr zwingend eingegangen werden, wenn die drei Kernelemente “wasserdicht, atmungsaktiv, elastisch” ausgewogen harmonieren und einwandfrei funktionieren.
Kombination der Eigenschaften von Hard- und Softshells
Wir stellen aus dem Hause Polartec die Membran NeoShell vor, deren Eigenschaften jenen Spagat schaffen und dabei die volle Bewegungsfreiheit zulassen. Führende Freeride-, Outdoor- und Lifestylebrands verarbeiten bei ihren Produkten Polartec NeoShell. Grund genug also, beim Blick auf die Leistungsfähigkeit etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Jede Schicht im Lagen- oder Zwiebelprinzip trumpft mit seinen spezifischen Eigenschaften auf, zeigt aber häufig auch einen Nachteil, der nur im Verbund mit einem weiteren Layer zu kompensieren ist. Zuverlässiger Wetterschutz ohne Schwitzen unter Anstrengung war vor einigen Jahren noch undenkbar. Während Softshells nämlich in der Regel sehr atmungsaktiv sind, aber nicht ausreichenden Schutz vor den Elementen gewährleisten, sieht es bei Hardshells genau umgekehrt aus: Zuverlässiger Wetterschutz gegen äußere Einflüsse geht häufig auf Kosten der Atmungsaktivität und Luftdurchlässigkeit.
“Durch eine optimale Porengröße gibt NeoShell Wärme und Schweiß ohne hohen Druckaufbau ab, der bei konkurrierenden Membranen unabdingbar ist”
Die Ingenieure bei Polartec setzten sich nach der wegweisenden Erfindung des ersten synthetischen Fleece im Jahr 1981 in den vergangenen Jahren zum Ziel, eine leistungsfähige Kombination der positiven Charakteristiken von Hard- und Softshellprodukten zu entwickeln – also quasi den “Grand Slam” bei der Membrantechnologie zu erreichen. Die Textilindustrie hat seit 2011 – dem Jahr der Markteinführung von NeoShell – das “atmungsaktivste wasserdichte Material” vielfach ausgezeichnet. Zudem erwies sich die Membran in Dauertests als äußerst langlebig und robust, bi-elastisch und besonders leicht. Bis heute bildet der Stoff die Speerspitze der hochmodernen Membrantechnologie.
Durch eine optimale Porengröße, die 99,9 Prozent des Windes abhält und kein Wasser ins Innere durchlässt, kann NeoShell Wärme und Schweiß nach außen abgeben ohne hohen Druckaufbau, der bei konkurrierenden Membranen absolut unabdingbar ist. Der Zwei-Wege-Luftaustausch lässt die Luft im inneren zirkulieren und überschüssige Wärme und Feuchtigkeit entweichen.
Der kontinuierliche Luftaustausch verbessert die natürliche Thermoregulierung und bietet gleichzeitig den erforderlichen Schutz vor allen äußeren Elementen, bei Starkregen und widrigen Wetterbedingungen. Mit einer Wassersäule von 10.000 mm ist es ausreichend wasserdicht. Gleichzeitig sorgt ein Zwei-Wege-Luftaustausch für hervorragende Atmungsaktivität. Der Clou: Die Technologie basiert auf einer exklusiven Submikronfaser-Membran, die über eine Luftdurchlässigkeit von 2l/m2/sec oder 0,5 CFM verfügt.
Die dynamische Technologie eröffnete dadurch neue Möglichkeiten beim Layering und findet in vielen Brands und in verschiedenen Schichten vielfältig Anwendung. Als eines der Vorzeigemodelle für den Einsatz des innovativen Materials gilt das Snæfell Jacket von 66°NORTH.