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Outdoor

Patagonia Action Works: Digitale Plattform zum Schutz des Planeten

So kannst du dich aktiv im Umweltschutz einbringen!

Das Outdoor-Unternehmen Patagonia engagiert sich schon seit Jahrzehnten für mehr Umweltschutz weltweit. Mit Kampagnen wird Aufmerksamkeit erzeugt, um auf Missstände hinzuweisen und Umweltschutzgruppen zu unterstützen, die für Lösungen kämpfen. Doch es stellte sich die Frage, wie auch Einzelpersonen selbst aktiv werden können. Vor einiger Zeit hat die Firma dafür die digitale Plattform Action Works ins Leben gerufen, um auch Privatpersonen effektiver mit Umweltschutzorganisationen und NGOs in ihrer Umgebung zusammenzubringen, die zu gemeinschaftlichen Aktionen mobilisieren können. Wir haben im Interview mit Mihela Hladin Wolfe, Leiterin für Umweltinitiativen bei Patagonia (EMEA), über die Hintergründe der Initiative und das mittlerweile auch in Europa gespannte Netzwerk gesprochen.

Wie kam es zur Idee, die Online-Plattform ins Leben zu rufen?

Mihela Hladin Wolfe: Wir haben „Patagonia Action Works“ gestartet, weil die Klima- und Umweltkrise zunehmend eskaliert und wir das Potenzial erkannt haben, unsere Kunden und Mitarbeiter mit unserer Community von Umweltaktivisten zu verbinden. Es ist das jüngste Kapitel in unserer 40-jährigen Geschichte des Aktivismus und des Spendenprogramms 1% for the Planet.

Unsere Unterstützung von kleinen Umweltorganisationen beläuft sich auf über 105 Millionen Dollar und hat Tausende Gruppen erreicht. Viele der gemeinnützigen Organisationen arbeiten mit begrenzten finanziellen und personellen Mitteln. Durch die Plattform wollen wir die Gruppen unterstützen, um größere Gemeinschaften zu bilden und zusätzliche Kompetenzen und Mittel zu generieren, die sie brauchen, damit die Umweltbewegung dieser Krise, in der wir uns befinden, gewachsen ist.

Wie fielen die Reaktionen bisher aus?

Der europaweite Launch folgte auf das große Echo der Plattform in Nordamerika, wo eine halbe Million Menschen Maßnahmen zur Unterstützung ergriffen haben und den Nutzern die Möglichkeit gegeben wurde, Zeit und Kompetenzen freiwillig zur Verfügung zu stellen, an Veranstaltungen teilzunehmen, Petitionen zu unterzeichnen und für Naturschutzzwecke zu spenden. Es wurden über 18.000 Stunden qualifizierter Freiwilligenarbeit generiert und über 400.000 Aktionen initiiert.

Wie stark gehört die Initiative zur Marke?

Während wir den Kunden von Patagonia dabei helfen wollen, sich stärker im Umweltaktivismus zu engagieren, ist Patagonia Action Works vollständig von unserer kommerziellen Website getrennt. Man wird nie irgendwelche Produkte sehen, die auf der Plattform beworben werden, und wer sich per E-Mail dort anmeldet, erhält keine verkaufs- oder produktbezogenen Informationen.

Wir sprechen eine engagierte Zielgruppe aus breitgefächerten Gesellschafts- und Altersschichten überall auf der Welt an. Es sind Menschen, die verbunden sind durch ihre Begeisterung für Natur und Wildnis sowie dem Bedürfnis, diese besonderen Orte zu schützen. Das Ziel von Patagonia Action Works ist es, die Gemeinschaft dazu zu bewegen, mit den Empfängern unserer Spenden in Kontakt zu treten, um Maßnahmen zu den dringendsten Problemen zu ergreifen, mit denen sich die Welt aktuell und in den nächsten Jahren konfrontiert sieht.

Wie genau können Menschen ihre speziellen Fähigkeiten gezielt und sinnvoll einsetzen?

Gruppen haben auf der Plattform die Möglichkeit, für qualifizierte ehrenamtliche Tätigkeiten zu werben. Diese umfassen fast alle Bereiche, von Übersetzungen und Fotografie bis hin zu Finanzplanung und Kodierung. Durch die Bereitstellung qualifizierter Freiwilligenarbeit können Menschen kleineren, unterfinanzierten Umweltorganisationen helfen, ihren Einfluss zu erhöhen.

In den USA beispielsweise besteht das Earth Law Centre aus einer Gruppe von Anwälten, die für neue Gesetze zum Schutz der Umwelt kämpft. Es fehlte ihnen an Unterstützung in den Bereichen Grafikdesign und Kommunikation. Durch Patagonia Action Works wurden sie mit Experten zusammengebracht und sparten über 200.000 Dollar an Kosten, die sie sonst hätten aufbringen müssen.

Welche Maßnahmen ergreift Patagonia selbst, um die Produktion klimaneutraler zu gestalten?

Um unseren Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise zu leisten, haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2025 in unserem Unternehmen klimaneutral zu sein, einschließlich unserer gesamten Lieferkette. Für das Erreichen des Ziels arbeiten wir an einem vierstufigen Prozess: Wir messen unsere Klimabelastungen, reduzieren sie, stellen auf 100 Prozent erneuerbare Energien um – wie bereits an allen eigenen Standorten – und tätigen Investitionen in Maßnahmen zur Verringerung von CO2 in der Luft.

Wenn wir über unseren eigenen Klimabelastungen hinausblicken, verpflichten wir uns, den Einsatz für sonstige Themen, für die wir als Unternehmen stehen, zu verdoppeln. Hier in Europa bedeutet dies den Schutz und die Bewahrung von naturbelassenen Gebieten und eine aktive Rolle bei der Energiewende zu mehr erneuerbaren Energiequellen durch die Unterstützung dezentralisierter Energiegemeinschaften. Und es bedeutet, für die regenerativen landwirtschaftlichen Praktiken einzutreten, die unser Firmengründer Yvon Chouinard beschrieben hat als „Maßnahme Nummer eins, die der Mensch zur Bekämpfung der globalen Erwärmung treffen kann“.

Unterstützt Patagonia auch andere Marken dabei, umweltfreundlicher zu produzieren?

Yulex ist da ein gutes Beispiel. Im Herbst 2016 brachten wir die weltweit ersten neoprenfreien Neoprenanzüge aus Yulex-Naturkautschuk auf den Markt, der aus zertifizierten Quellen (Rainforest Alliance, Anm. d. Red.) des Forest Stewardship Council stammt. Und ab 2018 haben wir unsere gesamte Palette von Neoprenanzügen aus zertifiziert fairem Handel produziert. Für jeden hergestellten Anzug erhalten die Arbeiter eine Prämie, die als kollektive soziale Investition oder zur Erhöhung ihres Lebensstandards verwendet werden kann. Die Zertifizierung stellt auch sicher, dass die Fabrik die Fair-Trade-Standards für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen erfüllt.

Patagonias Fabrik SHEICO stellt die meisten der auf dem Markt erhältlichen Neoprenanzüge her, sodass die SHEICO-Zertifizierung den Anteil von Fair Trade in der gesamten Surfindustrie erhöht und es anderen Marken ermöglicht, sich problemlos anzuschließen, wenn sie dies wünschen.

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