Die Angel Falls in Venezuela sind mit etwa 1000 Metern die höchsten Wasserfälle der Welt. Die Namensgebung leitet sich von ihrer Nähe zu den Wolken ab – mitten im Regenwald stürzt das Wasser von einem Hochplateau in die Tiefe.
Dem Österreicher Paul Guschlbauer reichte es nicht, das Naturphänomen einfach nur anzuschauen, er wollte gemeinsam mit Local Igor Elorza im Flug den besten Blick genießen. Zuvor hatte noch kein Paraglider den mühsamen Aufstieg zu Fuß angetreten.
Der Weg nach oben führte Guschlbauer und seine drei Begleiter zu dem in 2500 Metern Höhe liegenden Auyán-tepui Plateau – mit 667 Quadratkilometern das größte in Südamerika.
Regen und Schlamm erschwerten das Hiken: “Manchmal versinkt man nur 5 Zentimeter im Matsch, beim nächsten Schritt sind es dann aber wieder 50”, beschreibt der Grazer die Tortour.
All die Strapazen für einen 15-minütigen Flug, der wegen unberechenbarer Winde vorher noch nicht einmal fest eingeplant werden konnte. Die Bedingungen erwiesen sich vor Ort dann tatsächlich als sehr gefährlich, so dass ein Mitglied der Crew lieber den fünftägigen Rückweg in Kauf nahm, anstatt das Risiko eines Sprungs einzugehen.
Aufgrund des unter den Wasserfällen liegenden Dschungels konnten die Paraglider keine Aufwinde für einen längeren Flug nutzen. Trotzdem wurden die Anstrengungen auf dem Hinweg mit einem einmaligen Erlebnis letztlich reich belohnt.
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