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Ocean Cleanup Foundation startet mit erstem Prototyp auf See historisches Projekt

Am Donnerstag begann der Praxistest in der Nordsee

Boyan Slats ehrgeiziger Plan, endlich die Weltmeere von Plastikmüll zu befreien, hat einen weiteren Schritt in Richtung Realität gemacht. Am Donnerstag ist in den Niederlanden ein Prototyp in die Testphase gegangen, der die Verschmutzung der Ozeane bekämpft. Falls der Probelauf die gewünschten Erfolge bringt, soll schon bald eine 100 Kilometer lange Konstruktion Plastikteile aus dem Pazifik filtern.

Über den Zeitraum von einem Jahr überwachen die Entwickler anhand von Sensoren nun zunächst eine 100 Meter lange Barriere in der Nordsee, nächstes Jahr startet ein weiterer Test des Systems vor der Küste Japans. Im Jahr 2020 wird dann die große Installation im pazifischen Plastikmüll-Strudel zwischen Kalifornien und Hawaii zu Wasser gelassen – falls alles nach Plan läuft.

Animation von Boyan Slats Konzept zur Befreiung der Ozeane vom Plastikmüll | Foto: The Cleanup Project
Animation von Boyan Slats Konzept zur Befreiung der Ozeane vom Plastikmüll | Foto: The Cleanup Project

„Wir wollen bei diesem Test in der Praxis herausfinden, ob wir eine Gummibarriere für mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte im Meer installieren können und dessen Effizienz sowie Verschleißerscheinungen genau unter die Lupe nehmen“, sagte der 21-jährige Erfinder zum Launch der kleinen Version seines visionären Projekts. Der Student hatte bereits vor Jahren das Sammelsystem namens „The Ocean Cleanup“ erfunden und damit weltweit Aufmerksamkeit erlangt.

Schläuche aus vulkanisiertem Gummi schwimmen auf der Wasseroberfläche und nutzen dabei die Meeresströmungen, um den oft nur Millimeter großen Plastikmüll aus dem Wasser zu fischen, während die Konstruktion auf dem Meeresboden über Seile verankert wird. Schiffe sammeln den angestauten Müll in regelmäßigen Abständen ein.

Der Prototyp für die Testphase | Foto: Erwin Zwart / The Ocean Cleanup
Der Prototyp für die Testphase | Foto: Erwin Zwart / The Ocean Cleanup

 

Die Umsetzung der Erfindung wird größtenteils durch eine Crowdfunding-Kampagne ermöglicht, die anlaufenden Tests zudem von der niederländischen Regierung mitfinanziert. Die finalen Kosten für das geplante Großprojekt sollen rund 300 Millionen Euro betragen.

Gegenüber Greenpeace äußerte sich die niederländische Umweltministerin Sharon Dijksma euphorisch über das ambitionierte Vorhaben: „Wir können unseren politischen Einfluss auf andere Regierungen, Unternehmen und internationale Institutionen nutzen, um die weitaus größere Version des Systems zu sponsern.“

So soll das Großprojekt gegen den Plastikmüll später einmal aussehen | Foto: Erwin Zwart / The Ocean Cleanup
So soll das Großprojekt gegen den Plastikmüll später einmal aussehen | Foto: Erwin Zwart / The Ocean Cleanup

 

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