Sophie Planque und Jérémy Vaugeois kündigten ihre sicheren Jobs bei einem TV Sender und einer Outdoor-Firma und machten sich mit ihren Rädern auf eine Reise von Alaska bis nach Feuerland.
Was eigentlich nur 1,5 Jahre geplant war, wurde zu 2,5 Jahren und einem kompletten Neuanfang ihres Lebens und der beruflichen Karriere. Mit dem selbst produzierten Film “The Great Traverse” haben die zwei bereits 9 Awards gewonnen und es nun auch auf die große Bühne der EOFT 23 geschafft. Wir hatten das große Glück, die beiden persönlich kennenzulernen und mit ihnen über die Höhen und Tiefen einer solchen Mammut-Reise zu sprechen.
Hallo Sophie und Jérémy, wirklich schön euch kennenzulernen. Lasst uns doch bei den Fakten eures Trips anfangen. 28.743 km, 2,5 Jahre, 39 kaputte Reifen, 187 Kaktusstacheln, eine gebrochene Schulter und ein Schädeltrauma. Klingt aufregend, beängstigen und unglaublich lange. War der Trip in diesem Ausmaß geplant?
Sophie: Hallo Simon. Nein, eigentlich wollten wir nur ein Jahr unterwegs sein, aber wir wollten auch die Berge sehen. Wenn man die Bergstraßen nimmt, dauert es einfach länger.
Das heißt, ihr habt euch mehr oder weniger treiben lassen? Oder war eure ursprüngliche Planung einfach nicht korrekt?
Jérémy: Beides, um ehrlich zu sein. Als wir losgelegt haben und uns die Größe der Kontinente wirklich bewusst wurde, bemerkten wir, dass es unmöglich ist, die Reise komplett vorzuplanen. Die “Continental Divide” (Kontinentale Wasserscheide) war unser Leitfaden und wir hatten Zelte, Kocher usw. dabei, um möglichst flexibel zu sein. Durch die Ausrüstung waren wir aber natürlich auch schwerer, wodurch sich die Reise nochmal verlängerte. So eine Distanz zu schaffen, schien uns anfangs unmöglich. Aber wenn man sich Etappenziele setzt und es Schritt für Schritt immer weiter schafft, hilft das einem in ganz vielen Lebenssituationen.
Sophie: Das ist wirklich die einzige Art und Weise, wie man so eine Reise schaffen kann. Kleine Etappen zu meistern, hält auch die Motivation hoch und lässt dich einfach weiterfahren.