Foto&Text: Mama Earth Foundation
Der Profisegler Boris Herrmann aus Hamburg hat die Vendée Globe, das härteste Rennen der Welt, erfolgreich hinter sich gebracht und während der fast dreimonatigen Regatta laufend Daten über den Zustand der Meere, deren CO2-Gehalt und die inzwischen gestiegenen Temperaturen an diverse Universitäten und das Max-Plank-Institut gesendet.
Der Klimawandel ist bewiesen, aber die Wege, um den Temperaturanstieg zu bremsen können unterschiedlich ausfallen. Boris Herrmann geht mit seinem Malizia Team den natürlichen Weg, um die CO2-Emissionen zu kompensieren. Er lässt Mangroven pflanzen. Diese natürlichen CO2-Senken sind nicht nur bestens geeignet der Atmosphäre die schädlichen Gase zu entziehen, sie sind neben ihrer Klimaregulierung auch noch Laichgebiete für Fische, Erosionsblocker, um Seegraswiesen und Riffe zu schützen sowie der beste Schutz für die Küstenbewohner:innen vor Sturmfluten oder sogar Tsunamis.
Alle Vorteile hier aufzuzählen, würde den Umfang des Artikels sprengen, aber Sie können mehr Informationen über ein kostenloses eBooklet bekommen.
Die Idee war geboren und der richtige Partner schnell gefunden: Ulrich Kronberg, Freizeitsegler und Mitverleger des Segelmagazins Palstek, ebenfalls aus Hamburg. Er lebt auf den Philippinen, um dort mit seiner Stiftung Mama Earth Aufforstungsprojekte zu leiten. Mit seinen Forstwirten hat er die Flächen zum Aufforsten von Mangroven vermessen und zu einem einmaligen Projekt zusammengeführt, den Malizia Mangrove Park.
Ziel ist es eine Million im ersten Schritt eine Million Mangroven mit den dort lebenden Fischerfamilien zu pflanzen. So wird nicht nur Einkommen durch das Aufziehen und Pflanzen der Setzlinge generiert, die Mangroven sorgen auch nach kurzer Zeit für mehr Muscheln, Krebse und Fische, die nicht nur für den Eigenbedarf gefangen werden, sondern auch auf den Märkten Absatz finden.
Jeder, der dem Klimawandel etwas entgegensetzen möchte ist eingeladen mitzumachen. Mangroven sind einfach heranzuziehen und können immer gepflanzt werden. Sie haben im Gegensatz zu Bäumen keine bestimmten Pflanzzeiten, denn das Meer ist immer vorhanden. Die Aufzucht in einfachen Baumschulen macht sie günstig. So kosten zum Bespiel 15 Mangroven lediglich 5 Euro. Der Preis beinhaltet das Aufziehen, Auspflanzen und die Kontrolle durch State College in Mati. Dr. Lea Gimenez vom Maritime Research Institute hat die wissenschaftliche Leitung, um sicherzustellen, dass die richtigen Mangroven an den richtigen Plätzen gepflanzt werden.
In dem Wurzelwerk der Mangroven verfängt sich durch die anhaltende Meeresverschmutzung verstärkt Plastikmüll, der von den Mangrovenpflanzern für eine kleine Entlohnung eingesammelt wird. Aber damit ist das Problem noch nicht gelöst. Es stellt sich die Frage: „Wohin mit dem gesammelten Plastik?“ Es aus dem Meer zu fischen, um es danach an Land zu deponieren, kann nicht die Lösung sein.
In Zusammenarbeit mit dem Recyclingbetrieb Winners in Davao entstehen aus zirka 30 Kilogramm Plastikmüll stabile und langlebige Stühle für Schulen, die ideal ins tropische Klima passen, das Stühlen aus billigem Holz schnell zusetzt. Ein nummerierter Stuhl kostet 38 Euro. Die Spenderin oder der Spender bekommt einen Nachweis mitsamt der Anschrift, in welcher Schule der Stuhl steht. So kann Verbindung mit der Schule aufgenommen werden.
Inzwischen ist die Hürde von 400.000 Mangroven übersprungen. 500.000 Mangroven sind angepeilt, also die Hälfte der angestrebten Million. Machen Sie mit.