Jedes Jahr im Frühling gehen sie auf Beutezug: Diese Honigjäger riskieren im Himalaya Kopf und Kragen, wenn sie auf handgeknüpften Bambusleitern in Steilwänden zu den prall gefüllten Waben der größten Wildbienen der Welt klettern – ein schwer vorstellbares Szenario, inmitten eines Schwarms im Angriffsmodus.
Für den Dokumentarfilm The Last Honey Hunter von Produzent Ben Ayers reisten die beiden Filmemacher Renan Ozturk und Ben Knight zum Volk der Gurung, um Mauli Dhan Rai zu begleiten. Der heute 58-Jährige verfolgt dieses Ritual seit 42 Jahren, gemeinsam mit anderen Bewohnern des Bergdorfes zu der waghalsigen Erntetour aufzubrechen.
Doch der Ertrag lohnt sich für sie, denn der einzigartige Honig mit halluzinogenen Effekten ist in anderen asiatischen Ländern als hoch wirksame Medizin und Aphrodisiakum sehr gefragt. Der Handel mit dem sogenannten pontischen Honig hat sich zur lukrativen Einnahmequelle für das Volk entwickelt. Grund für die berauschende Wirkung sind die Blüten der Rhododendren, die in Nepal in vielfältigen Formen und Farben vorkommen.
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