Nane Art – Interview mit der Boardsport Künstlerin
Nane wohnt in Köln und lebt für Ihre Kunst. Sie bemalt neben Leinwänden auch Wakeboard Obstacles und Surfboards. Grund genug, sie kurz vorzustellen:
Hallo Nane, Natalie oder wie möchtest Du genannt werden?
Nane: Einfach Nane.
Erzähl uns doch mal kurz, wer Du bist und woher du kommst!
Nane: Ich bin in Polen geboren und quer durch Deutschland und um die Welt gezogen. Nun wohne ich in Köln!
Ich bin von klein auf mit Sport in Kontakt gewesen – mit 3 Jahren stand ich schon auf Ski und wollte damals eigentlich immer Handballerin werden. Am Ende habe ich mich aber dann für das Studieren und für die Kunst entschieden. Ich habe Mediendesign studiert. Während des Studiums war ich als Hiwi an der Sportuni und da kam ich dann zum Wakeboarden und auch zum Surfen. Beide Sportarten haben mich sofort gepackt.
Im Bereich Kunst bin ich seit der Schule aktiv, sehr zum Leid meiner Lehrer und auch meiner Mutter. Für sie war es damals schwer zu akzeptieren, dass ich einen anderen Weg eingeschlagen habe. Ja, und jetzt versuche ich mich als Filmerin und Künstlerin im Berufsleben!
Wir wurden von einem “Fan” von Dir auf Dich aufmerksam gemacht. Bist du eher ein zurückhaltender Mensch?
Nane: Ja, ich bin eben ein Künstler, der sich schwer tut, im Rampenlicht zu stehen. Einer der wichtigsten Punkte für mich und meine Kunst ist mein Freund (Anm. d. R. Wakeboard Profi Nico von Lerchenfeld). Er gibt mir immer wieder neuen Mut, neue Energie und den Raum, den ich brauche, um weiter zu machen. Kunst ist manchmal eine sehr schwere Last, die man mit sich trägt. Was kaum einer weiß, ist die ständige Angst, an seinen eigenen Vorstellungen zu scheitern. Wir beide können uns da unglaublich helfen und sind ein super Team.
Er ist einer der kreativsten Fahrer der Szene und kennt es selbst am besten, diesen Druck zu spüren. Hinzukommt, dass er auch künstlerisch unterwegs ist und meinen sehr eigenen Kopf verstehen kann….
Deine Kunst ist ja sehr bunt und vielen mit lustigen Charakteren. Wie kommst Du zu Deinen Ideen und Motiven?
Nane: Ich bin seit 10 Jahren in der Street Art Szene unterwegs und damals war ich eine der wenigen Frauen, die ihre Ideen auf der Straße umsetzen wollte. Ich habe damals einfach mit den Charakteren angefangen und bin dabei geblieben. Ich denke mir diese selber aus und entwickle sie immer wieder neu oder weiter. Mir ist es sehr wichtig, mich da ständig weiter zu entwickeln und auch meinen ganz eigenen Style zu haben.
Ein Wakeboard Rail anmalen zu dürfen, kommt sicher nicht so häufig vor, wie kam es dazu?
N: Das kam damals durch meinen Freund. Er hatte ein Fotoshooting und ich habe seit längerem die Idee gehabt, Rails professionell anzumalen, um dem Ganzen mehr Charakter und Farbe zu geben. Auch um die Spots einzigartig zu machen. So kam das eine zum anderen.
Die Grafiken auf den Boards, die Du bemalt hast, sind ja wirklich super. Hast Du schon mal versucht das kommerziell anzubieten?
Nane: Danke! Freut mich, dass sie Euch gefallen! Und ja, das ist die Idee dahinter. Ich bin jetzt offiziell Artist für Sunova Surfboards. Jeder kann dort ein Brett kaufen und mich als Künstler engagieren. Wobei ich auch für andere Hersteller und Privatleute offen bin.
Wie viel müssen wir für ein schickes Design von Dir investieren?
Nane: Das ist unterschiedlich, je nach Motiv und Aufwand. Einfach mal anfragen und wir schauen dann mal 😀
Hast Du vielleicht Tipps für Surfer, die Ihr Board anmalen möchten, welche Stifte, Lacke usw.?
Nane: Ich arbeite häufig mit Krink Stiften oder Sprühlack und Pinsel. Bedrucken macht aber für mich, so wie ich es mit Sunova Surfboards mache, am meisten Sinn. Ich kann meine Aquarell-Verläufe machen und so perfekt umsetzen.
Hast Du einen Lieblingskünstler/in?
N: Michelangelo! Und natürlich Case Maclaim und das nicht nur, weil er ein guter Freund ist, sondern weil er unfassbar gut ist!
Wenn Du das Board eines Surfprofis gestalten dürftest, wen würdest Du auswählen?
N: Das ist einfach! Kelly Slater natürlich, weil er ein unglaublicher Sportler ist. Bei John John Florence würde ich aber auch nicht nein sagen 😀
Was steht als nächstes an?
N: Mein nächstes Projekt ist ein Rail, welches ich mit einem riesen Sticker gestalten werde. Ein Skateboard für einen Kölner Hersteller LAWE Skateboards. Das kommt noch dieses Jahr raus! Für nächstes Jahr ist ein Video Projekt geplant. Mit Sunova ist ein weiteres Surfboard auch schon in Arbeit.
Ich hab also noch viel vor und im September gehe ich Surfen und zur Surfexpo nach Hossegor.
Dann viel Erfolg weiterhin!
N: Vielen Dank und Grüße Nane
Mehr von Nane findet Ihr hier: facebook.com/Nane-Art
Das Interview führte Simon Scheffold vom Surfersmag.