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Road Cycling

Jonas Deichmann durchquert Russland und erreicht Wladiwostok

Nach 17.000 Kilometern kam Abenteurer Jonas Deichmann am Dienstag in der Hafenstadt Wladiwostok an, wo ihm der örtliche Radclub einen grandiosen Empfang bereitete

Extremsportler Jonas Deichmann, der sich trotz Corona auf den Weg zur Weltumrundung in der Triathlon-Disziplin gemacht hat, ist nach 17.000 Kilometern an der russischen Pazifikküste angekommen. Auf welcher Route seine Reise nach der Winterdurchquerung Sibiriens per Fahrrad weitergeht, ist bisweilen noch ungewiss.

Deichmann hatte das Projekt am 26. September in seiner Heimatstadt München gestartet. Er fuhr zunächst per Rennrad über die Alpen bis nach Karlobag an der kroatischen Küste. Von dort schwamm der 34-Jährige 450 Kilometer entlang der Adriaküste und erreichte am 22. November nach 54 Tagen im Wasser Dubrovnik. Dabei hat der Ausdauerphänomen einen weiteren Weltrekord aufgestellt, in diesem Fall für die längste Schwimmstrecke ohne Begleitboot. Von der Hafenstadt ging es für Deichmann per Fahrrad weiter in östlicher Richtung, mit dem Ziel, die Pazifikküste im sibirischen Wladiwostok im Frühjahr zu erreichen.

 

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Durch die sich ständig verändernde Corona-Situation war der Ultradistanz-Spezialist allerdings gezwungen, seine Route den jeweils offenen Grenzen anzupassen. So blieb für die Radstrecke nach Osten als einzige Option der 10.000 Kilometer lange Weg über die Ukraine und quer durch Russland. Während im Westen des größten Landes der Welt die Hauptstrassen für Radfahrer lebensgefährlich sind und sich Deichmann deshalb auf Nebenstrecken durch tief verschlammte Umwege kämpfen musste, empfing ihn Sibirien mit endloser Wildnis, unnachgiebiger Kälte und Schnee, gefolgt von Dauerregen. Wie auf seinen vorherigen Touren ist er auch auf dieser Reise ohne Begleitfahrzeug unterwegs und trägt seine gesamte Ausrüstung in allen drei Disziplinen selbst.

Am Dienstag ist Deichmann, der die letzten 1400 Kilometer vom ehemaligen Radprofi und heutigen Filmemacher Markus Weinberg begleitet wurde, in der Hafenstadt Wladiwostok angekommen, wo ihm der örtliche Radclub einen grandiosen Empfang bereitete.

Von Wladiwostok aus plant Deichmann nun, den Pazifik zu überqueren und sucht dafür noch immer ein Segelboot. Da die Durchquerung der USA oder Kanada aufgrund der Pandemie noch immer fast unmöglich erscheint, wird er nach aktuellem Stand zunächst auf Mexiko ausweichen, um die 5000 Kilometer lange Laufstrecke von Tijuan nach Cancun zurückzulegen. Dabei wird er sein Gepäck auf einem Anhänger hinter sich herziehen. Seine Ankunft zurück in Deutschland ist für Ende des Jahres geplant. Er wird dann die 120-fache Ironman-Distanz bewältigt haben.

Der Abenteurer hält bereits Rekorde für alle drei großen Kontinentaldurchquerungen mit dem Rad: Eurasien von Portugal nach Wladiwostok in 64 Tagen, die legendäre Panamericana von Alaska nach Feuerland in 97 Tagen sowie im letzten Jahr die Strecke vom Nordkap nach Kapstadt in 72 Tagen – einen ganzen Monat schneller als der vorherige Weltrekordhalter.

Über sein aktuelles Projekt soll ein Buch und ein Dokumentarfilm entstehen.

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