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Nature

Vulkanfotograf Francisco Negroni im Interview: „Kraft der Natur in ihrem maximalen Ausdruck“

Der Chilene erlangte durch seine preisgekrönten Bilder von aktiven Vulkanen weltweite Aufmerksamkeit

Der Naturfotograf Francisco Negroni hat seine Nische gefunden in der Welt der Fotografie. Internationale Bekanntheit erlangte der Chilene, als seine Bilder vom Ausbruch des Vulkans Cordón Caulle im Jahr 2011 um die Welt gingen und er zahlreiche Preise gewinnen konnte. Mittlerweile blickt er zurück auf Veröffentlichungen seiner Arbeiten durch die großen Presseagenturen, die seine Fotos in unzählige Zeitungen und Zeitschriften brachten. 

Wir wollten im Gespräch mit Negroni wissen, wie er diese außergewöhnlichen Momente mit einer Mischung aus Lava, Aschewolken und Blitzen künstlerisch einfängt und das perfekte Timing findet, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Neben seiner Arbeit als professioneller Fotograf führt er als lizensierter Guide auch Touren für Abenteuertouristen in seinem Heimatland, was ihm für seine Suche nach Fotomotiven in der Natur Patagoniens gleichzeitig in die Karten spielt.

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Was hat dich anfangs besonders fasziniert, ausgerechnet aktive Vulkane zu fotografieren?

Die Kraft der Natur in ihrem maximalen Ausdruck zu sehen und zu begreifen, bedeutet mir alles. Einzigartige Bilder eines ewigen Prozesses festzuhalten, der vor Millionen von Jahren schon existierte, in der Gegenwart passiert und solange bestehen wird, wie die Erde weiterlebt.

Wohin ging deine erste Reise, auf der du einen aktiven Vulkan fotografiert hast, oder war es durch Zufall?

Ich habe eigentlich nie darüber nachgedacht, irgendwann tatsächlich Vulkanfotograf zu werden. Es ist etwas, das einfach kam und dann blieb. Etwas, das ich nicht erzwungen habe. Erst als ich meine erste Eruption zufällig mit eigenen Augen in Chile sah, wusste ich, dass ich solche Ausbrüche in meinem Leben weiter fotografieren und einer der Besten in diesem speziellen Bereich werden wollte. Kurz gesagt: Mein erster Vulkanausbruch war der des Llaima, der zweitgefährlichste in meinem Land.

Was hast du über das Fotografieren dieses speziellen Naturphänomens aus deiner Erfahrung gelernt?

Die erste Erkenntnis war, sich niemals in unmittelbarer Nähe eines Vulkans aufzuhalten. Ich empfehle niemandem, diese Gefahr einzugehen. Du kannst wunderbare Bilder bekommen, aber man darf sich nicht in Lebensgefahr begeben. Bleibe auf Abstand und schieße die Fotos aus der Ferne, denn Sicherheit kommt an erster Stelle. Es gibt heutzutage viele gute Teleobjektive, die dabei helfen, sich möglichst von den Gefahren fernzuhalten.

Meine zweite Lektion war, dass die Erlebnisse mein Wesen beeinflusst haben. Wenn man Zeuge von so etwas wird, fühlt man, wie klein und unbedeutend wir im Universum sind. Die Kraft der Natur, die interagierenden Kräfte, kennen keine Grenzen, sie sind erhaben und etwas Unvergleichliches. Es überkommt einen manchmal das Gefühl, der Schöpfung oder dem Weltuntergang direkt gegenüberzustehen.

Was ist der schwierigste technische Aspekt beim Fotografieren von Vulkanausbrüchen, und wie gehst du damit um?

Der technisch anspruchsvolle Aspekt ist, wie sich die Dinge von einem Moment zum anderen ändern: das Licht, die Blitze, die Fumarole, die Umgebung, die Explosionen. Es spielen viele Faktoren mit bei der Komposition, wenn man und versucht, eine gute Belichtung einzustellen. Es ist kein Selbstläufer, manchmal besteht es aus „Trial and Error“, man muss viel ausprobieren und andere Techniken testen, aber dafür gibt es kein Patentrezept.

Wie schwierig ist das richtige Timing für eine spezielle Aufnahme?

Es gibt keinen bestimmten Moment dafür, du musst aber mit Emotionen und Nerven umgehen können, wenn es darum geht, ein gutes Bild zu bekommen. Ich denke, auch wenn du an der richtigen Stelle mit der richtigen Ausrüstung stehst, ist es in Wahrheit trotzdem schwierig. Ich weiß immer noch nicht, wie ich mit der nächsten Eruptionen umgehen würde.

Welche Preise hast du in der Vergangenheit gewonnen?

Ich habe mehrere Auszeichnungen erhalten, die wichtigste war Wildlife Photographer of the Year. Insgesamt waren es sechs internationale Auszeichnungen für meine Vulkanaufnahmen und zahlreiche Veröffentlichungen in Medien. Ich hoffe, dass ich künftig vielleicht noch mehr einheimsen kann.

Wie sieht deine Ausrüstung aus für das Fotografieren von Vulkanen?

Idealerweise eine Kamera mit höher Auflösung, ich mag wirklich große Dateien von epischen Fotos. Bei den Objektiven geht es von 85mm aufwärts.



Mehr über die Arbeit von Francisco Negroni erfährst du auf seiner Website oder bei Instagram, seine Touren durch Patagonien lassen sich hier buchen. 

Alle Fotos erscheinen mit freundlicher Genehmigung von Francisco Negroni.

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