Nico Vink ist ein Querdenker, ein äußerst talentierter Mountainbiker, der vor einiger Zeit den Entschluss gefasst hat, als Pro den offiziellen Downhill-Rennzirkus zugunsten seines eigenen Weges zu verlassen. Im Interview spricht er mit uns darüber, warum das die richtige Entscheidung war und wie die gewonnene Freiheit ihm geholfen hat, sich eine Zweitkarriere aufzubauen, die zu größeren Dingen geführt hat, weitaus größeren Dingen…
Wenn du Nico Vink fragst, wie die Leute auf die von ihm gebauten XXL-Sprünge reagieren, wird er dir nur ein schiefes Lächeln schenken und antworten, “meistens werden sie einfach still.” Belgien gilt nicht unbedingt als Land, das für seine Berge bekannt ist, aber versteckt in der Nähe der deutschen Grenze liegt Vinks Spielplatz, der Mountainbiken an seine Grenzen und darüber hinaus treibt.
Beim Loosefest gab es anfangs nur sechs Sprünge auf dem Kurs, aber wenn man bedenkt, dass sie bis zu 25 Meter lang waren, ist es kaum verwunderlich, dass nur fünf Fahrer erfolgreich alle gelandet haben (Vink selbst, Andreu Lacondeguy, Sam Reynolds, Vinny T und Brendan Fairclough). Beim Loosefest von Mr. Vink in Malmedy sammeln die Fahrer auf den gewaltigen Abschussrampen eben mehr Flugzeit als in jedem anderen Park.
Vink ist der gnadenlose Architekt von einer der einschüchterndsten Lines in der Weltspitze der Freerider. Seine Mutter verbot ihm, in jungen Jahren Motocross zu fahren, weil es ihr zu gefährlich erschien. Stattdessen wurde er für den größten Teil seiner Karriere ein professioneller Downhill-Mountainbiker und sammelte eine Reihe von Top-20-Platzierungen auf Weltcup-Niveau. Aber das Leben des Rennfahrers verlor für Nico irgendwann seinen Reiz: “Ich hatte keinen Spaß mehr, alles war so ernst – es geht nur ums Training und darum, möglichst fit zu sein, um ein paar Sekunden hier und da rauszuholen. Ich liebe Bikes und ich liebe es zu fahren, aber es gab mir nicht mehr das zurück, was ich wollte.”
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