Die Schutzausrüstungen, Lawinenairbags, LVS Gerät usw sind mittlerweile Standart in den Bergen. Was jedoch häufig fehlt, ist der geschulte Umgang damit. Ist das nicht eine trügerische Gefahr, dass man sich im Shop quasi „Sicherheit“ kauft und am Ende ein erhöhtes Risiko eingeht?
Wir vom DAV machen alle 10 Jahre eine große Skitourenstudie und da konnten wir feststellen, dass die Bereitschaft eine vollständige Lawinenausrüstung mitzunehmen deutlich gestiegen ist. Vor 20 Jahren hatte meist nur der Bergführer eine Schaufel und Sonde dabei. Dass mittlerweile jeder Sonde, Schaufel und LVS Gerät dabei hat, ist schon mal ein großer Erfolg und hilft die Überlebensquote zu steigern. Des weiteren können wir feststellen, dass viele Veranstalter von Touren gewisse Voraussetzungen fordern. Einige Alpenvereinssektionen sagen ganz klar, dass man nur nach Vorweisen von gewissen Kursen teilnehmen kann. Das nimmt massiv zu und fördert eben auch das Bewusstsein. Dennoch haben wir einige Leute, die noch unvorbereitet in die Berge gehen, aber auch da wird sich in den nächsten Jahren viel tun.
Die Zahl der Tourengeher nimmt massiv zu. Wie siehst du die Entwicklung?
Ja, das stimmt. Der Einstieg erfolgt zumeist in Skigebieten auf der Piste, ähnlich dem Klettern, bei dem man auch in der Halle anfängt. Natürlich ist das auch ein wenig dem Schneemangel geschuldet. Auf der Piste hat man sichere Bedingungen, was eigentlich gut ist, aber man verliert auch ein bisschen den Blick für das Gelände.
Früher war man natürlich auch mit viel mehr Angst und Demut unterwegs als heute. Das ist leider Fakt, dass heutzutage gerne mit dem Motto „was kostet die Welt“ versucht wird, alles möglich zu machen und so eben auch die trügerische Sicherheit in den Bergen.