“Welcome, sir”, ruft der Concierge, gekleidet wie ein Butler aus der viktorianischen Ära, als ich im prestigeträchtigen Langham Hotel in London eintreffe. “Sind sie hier, um einen unserer Gäste zu treffen?”, fragt er, um indirekt deutlich zu machen, dass verwahrloste Journalisten nicht zur regelmäßig in diesem Etablissement verkehrenden Klientel zählen.
Recht hat er damit, natürlich. Hier treffe ich mich nicht nur mit einem der größten Stars im Bereich Actionsport, sondern mit einem Mann, der die nähere Zukunft einiger der Sportarten entscheidend mitprägen wird. Wie auch immer dieser Fremde wirken wird, eine grandiose Kulisse wie hier scheint angemessen für ein Gespräch mit Travis Pastrana.
Ich sitze zusammen mit dem 13-maligen Medaillengewinner der X Games, im Einklang mit dem Bild von Pastrana, das den meisten vorschwebt: All-American, sauber frisiert, Typ von nebenan. Obwohl natürlich nicht viele von uns tatsächlich Tür an Tür mit jemandem leben, der eine Rampe im Garten hinter dem Haus hat, die groß genug ist, um eine Person zehn Stockwerke in die Höhe zu befördern.
Die Geschichte mit dem netten Typ von nebenan entspricht jedoch nicht bloß dem Image. Eine mustergültige Haltung wurde Pastrana bereits in jungem Alter eingebläut. Trotz der ihn umgebenden Disziplin (sein Vater war ein Mann des Militärs und sein Onkel Quarterback für die Denver Broncos) konnte der junge Pastrana vom ersten Moment seiner Leidenschaft für Bikes stets auf die volle Unterstützung seiner Familie zählen.
“Meine Eltern meinten: ‘Wenn dir wirklich so viel daran liegt, werden wir da eine Menge reinstecken. Die Familie wird alles dafür tun, um dich nach vorne zu bringen, aber Voraussetzung sind gute Schulnoten. Und wenn du trinkst, ist es vorbei. Wenn du diese Dinge versaust…'”
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