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EU-Parlament stimmt für Verbot von Einwegplastik

Ab 2021 sollen keine Plastikteller, Plastikbesteck, beschichtete Becher sowie Strohhalme und Wattestäbchen mehr verkauft werden

Das EU-Parlament in Straßburg hat für ein Verbot von Wegwerf-Artikeln aus Plastik gestimmt. Ab 2021 sollen keine Kunststoff-Produkte wie Plastikteller, Plastikbesteck, beschichtete Trinkbecher sowie Strohhalme und Wattestäbchen mehr in den Ländern der EU verkauft werden dürfen. Das haben die Abgeordneten in ihrer Sitzung am Mittwoch mit einer deutlichen Mehrheit der Stimmen beschlossen. Außerdem einigte man sich darauf, dass die Mitgliedsstaaten bis spätestens 2025 die Auflage erfüllen, 90 Prozent aller Einweg-Plastikflaschen zu recyceln. Die Hersteller müssen sich künftig an den Kosten für das Säubern der Umwelt beteiligen, was ausdrücklich auch für die Produzenten von Fischernetzen gilt.

Mit den Maßnahmen zur Eindämmung des Problems sollen die Weltmeere und die Gesundheit der Menschen stärker geschützt werden. Jedes Jahr landen geschätzte 30 Millionen Tonnen Kunstoffabfälle in den Ozeanen. Sie sammeln sich aufgrund der Strömungen in gigantischen Müllteppichen, Mikroplastik gelangt aus vielen Quellen und durch langsame Zersetzung in die Nahrungskette. Unzählige Meeresbewohner wie Schildkröten verenden qualvoll, große Plastikmengen wurden auch in den Mägen gestrandeter Wale gefunden. In einer aktuellen Studie haben Forscher aus Österreich erstmals Mikroplastik im Darm von Menschen nachgewiesen.


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„Wir sind alle entsetzt über die Bilder von all dem Plastik in den Meeren und wir wissen, welche Konsequenzen die Wegwerf-Gesellschaft hat, in der wir leben. Wir beschließen jetzt ambitionierte Regeln, um diese Plastikkrise zu beenden. Und was wirklich großartig ist: Die Bürger stehen in dieser Sache hinter uns“, sagte die irische Abgeordnete Lynn Boylan von der Sinn Féin-Partei gegenüber der Tagesschau.

Umweltschutzorganisationen kritisieren den Beschluss des EU-Parlaments, da laut Greenpeace „die Definition von Einwegplastik deutlich zu eng gefasst wird“. Die Hersteller von Kunstoffen hingegen befürchten erhebliche Verluste und halten die Regeln für zu scharf. Die europäischen Umweltminister befassen sich im nächsten Schritt mit den Auflagen und bei einer Einigung mit der EU-Kommission und dem Europaparlament gelten die Verbote wie geplant ab 2021.

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