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Nature

Great Barrier Reef | Zwei Drittel der Korallen von Ausbleichung betroffen

Das größte Ökosystem der Erde könnte schon 2030 ausgestorben sein

Foto: Kerry Bell/ ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies Coral
Foto: Kerry Bell/ ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies

Das Great Barrier Reef in Australien zählt zweifellos zu den größten Naturwundern der Erde, doch bereits in den nächsten zwei Jahrzehnten könnte das 25 Millionen Jahre alte Ökosystem komplett ausgestorben sein. Australiens National Coral Bleaching Taskforce hat nach den Aufsehen erregenden Untersuchungen im vergangenen Jahr eine Folgestudie für 2017 veröffentlicht, in der die verheerende Situation aufgezeigt und das massive Ausbleichen der Korallen im zentralen Teil des zum UNESCO Weltkulturerbe zählenden Riffs belegt wird.

Wie National Geographic berichtete, wiesen die Forscher vor zwölf Monaten bei 93 Prozent der 911 begutachteten Einzelriffe leichte bis zum Teil stark beschädigte Korallen nach – die größten Veränderungen wurden 2016 noch im Norden festgestellt.

Great Barrier Reef Coral Bleaching Australia National Geographic
Grafik via National Geographic

Laut Aussagen des Meeresbiologen James Kerry von der James Cook University habe die aktuelle Korallenbleiche die Mitte des Riffs besonders hart getroffen, während allein der südliche Abschnitt noch unberührt sei. Die 800 untersuchten Korallenriffe über eine Länge von etwa 8000 Kilometer hätten „so gut wie keine Chance mehr, sich von den Schäden wieder zu erholen“. Auch Zyklon Debbie, der vor rund zwei Wochen über Australien hinwegfegte, habe schwere Schäden hinterlassen.

Selbst schnell wachsende Korallen benötigten laut Kerry mindestens ein Jahrzehnt, um sich vollständig zu erholen, doch wenn große Bereiche dem Phänomen zwei Mal innerhalb eines Jahres ausgesetzt seien, bedeute dies „null Aussicht auf Erholung“.

Die Erwärmung der Ozeane verursacht das Ausbleichen der Korallen. Dazu trug vor allem auch das letztjährige Wetterphänomen El Niño und im Allgemeinen der Klimawandel negativ bei. Durch wärmere Wassertemperaturen werden die Algen im Korallenriff toxisch, wodurch die Koralle diese meidet, nicht mehr ausreichend Nahrung aufnimmt und allmählich die Farbe verliert.

Foto: James Kerry, ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies
Foto: James Kerry, ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies

Das Great Barrier Reef ist mit einer Länge von 2300 Kilometern Länge das größte Ökosystem der Erde. Es bietet beispielsweise 1500 verschiedenen Fischarten, 30 Arten von Walen und Delfinen sowie sechs Spezies Schildkröten einen einzigartigen Lebensraum.

„50 Prozent der Korallen sind bereits tot oder sterben gerade ab.“

„Wir haben nie zuvor dieses extreme Ausmaß an Ausbleichung wahrgenommen. Im nördlichen Teil vom Great Barrier Reef sah es schon letztes Jahr aus, als seien zehn Cyclone gleichzeitig über die Küstenlinie gefegt“, berichtet Professor Terry Hughes, der die Luftaufnahmen über dem Riff organisiert und ausgewertet hat: „Laut unserer momentanen Schätzungen sind 50 Prozent der Korallen bereits tot oder sterben gerade ab. Das Riff hat offensichtlich gegen verschiedenste Umwelteinflüsse zu kämpfen. Am akutesten ist aber zweifellos der Klimawandel.“

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