Text: Dani Odesser
Von Patagonien bis Alaska und von Schottland bis Japan haben die Projekte Dani Arnold in der Vergangenheit schon geführt. Doch diesmal nicht, es wartete die Schöllenenwand nicht weit entfernt von seinem Wohnort.
Gesehen hat er sie schon lange, die Linie, die da quasi vor seiner Haustür an der westlichen Schöllenenwand hochführt. Im Winter 2018 ist es so weit. Gemeinsam mit Martin Echser unternimmt Dani den ersten Versuch, die Eiskletterroute einzurichten. Die Ernüchterung ist jedoch groß, als sie feststellen, dass der Granit sehr stark geschlossen ist. Es lassen sich also so gut wie keine Normalhaken und Klemmgeräte zur Absicherung legen. Auch das Eis ist viel zu dünn. Doch ganz ohne Bohrhaken geht es nicht. Nach nur einer Seillänge beschließen die beiden, das Unterfangen auf den nächsten Winter zu verschieben.
Im Januar 2019 kehrt Dani zurück, und er hat Glück. Trotz der Trockenheit im Sommer und Herbst ist die ganze Linie mehr oder weniger mit Eis bedeckt. In insgesamt vier Tagen gelingt ihm die Erstbegehung gemeinsam mit drei verschiedenen Partnern: Martin Echser, seinem Bruder Mario und André Kluge. Der Berg schenkt ihnen nichts, verlangt ihnen alles ab. Ein Name für die neue Route ist schnell gefunden: Uristier.