Als Warm-up zieht es mich vorerst zu einer kleineren Seilrutsche, bei der man auf einer Länge von 420 m auf bis zu 65 km/h beschleunigt werden kann. Bevor Velocity entstand, war dies eine der längsten Ziplines der Insel. Kopf voraus fühle mich wie eine menschliche Kanonenkugel, die gleich abgefeuert wird.
Das Personal tauscht sich aus und gibt mein Gewicht an alle Mitarbeiter der Line weiter. Man zählt von 3 runter und schickt dann zwei Personen gleichzeitig auf die Reise Richtung Tal. Es geht über Baumkronen in einem angenehmen Tempo, bevor man schließlich wieder abgebremst und von den Gurten befreit wird. Dann geht es in einen Truck, der uns langsam zurück über die extreme Steigungen zu Velocity bringt.
“Ich fühle mich wie eine menschliche Kanonenkugel.”
Nachdem einige der Crewmitglieder jetzt mein Gewicht kennen, werde ich angezählt und dann auf die Strecke geschickt. Einen Moment schießt mir durch den Kopf, was passieren würde, wenn das Drahtseil in dem Moment reißt, wenn ich mich 450 Meter über dem Boden befinde, doch das System kann bis zu 27,7 Tonnen tragen. Die Info beruhigt.
Direkt vom Startpunkt erhöht sich sehr schnell der Speed. Baumkronen und die Erde unter mir verschwimmen aufgrund der Geschwindigkeit zu einer Masse, bevor ich über den türkisfarbenen See gleite. Es ist ein beinahe surreales Gefühl, als würde man sich in einer Art Virtual Reality befinden, bis das Bremssystem greift und ich wieder Boden unter den Füßen spüre.
Das war mit Abstand die beste Zipline, die ich je erlebt habe, und ich muss grinsen vom Adrenalin, das noch durch meinen Körper rauscht.
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