Die meisten Menschen denken bei Abenteurern in der Polarregion an Einzelgänger, die sich in der eiskalten Einsamkeit der Arktis wohler fühlen als in der Hektik des modernen Lebens. Für den 32-jährigen Alex Hibbert, der als Spezialist für Expeditionen in der Kälte mehrere Weltrekorde hält, trifft dies jedoch absolut nicht zu.
Der Engländer schrieb im Alter von gerade einmal 21 Jahren mit dem längsten Polartrip ohne fremde Unterstützung Geschichte. Bei unserem Treffen widerlegte er direkt das stereotype Bild einer ruhigen, introvertierten Person – ganz im Gegenteil, er war ziemlich gesprächig.
“Es gab nicht wirklich diesen einen Moment, in dem ich beschloss, ‘jetzt werde ich losziehen und all diese Abenteuer erleben.'”
Aber vielleicht ist das nicht so überraschend, wie es zunächst erscheinen mag. Der Mann arbeitet ja auch als Motivationstrainer und hat als Autor mehrere Bücher geschrieben. Kommunikation ist unabdingbar. Als er während des Gesprächs ins Detail geht, wird deutlich, dass eigentlich genau das Gegenteil von Einsamkeit der Schlüssel zum Überleben in den einsamsten Regionen unseres Planeten ist.
Man könnte denken, dass es ein instinktives Begehren war, das Ende der Erde zu besuchen – ein bereits in frühem Alter gehegter Wunsch. Das sei eine seltsame Sache, sagt Hibbert. Obwohl sein Vater bei der Marine war, seien Expeditionen nicht wirklich Träume seiner Kindheit gewesen. Erst an der Universität Oxford setzte sich bei Hibbert die Idee fest, irgendwann die Welt zu bereisen und versuchte sich zeitgleich in immer mehr Ausdauersportarten: “Fernkajakfahren, Ultralangstreckenlauf, all diese Dingen.”