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Nordspanien Roadtrip

Travel

Urlaub im Grünen Spanien – Surfen, Essen und vieles Meer

Versteckte Städte, spanische Köstlichkeiten und geheimnisvolle Spots, immer auf der Suche nach den besten Wellen.

Fotos: Antonio Bretones 

Grüne Wiesen, dunkle Felsen, tosende Wellen und das in Spanien? Kaum zu glauben, aber dicke Tropfen laufen die Scheibe von unserem Van herunter und der Nebel hängt tief über der Landschaft. So langsam dämmert es uns, wieso Nordspanien auch das „Grüne Spanien“ genannt wird. Der Küstenabschnitt erstreckt sich vom Baskenland bis hin nach Galizien und hat es mittlerweile vom Geheimspot zum Hotspot unter der Vanlife & Surf-Gemeinde geschafft. Die abwechslungsreiche und pittoreske Landschaft erinnert an einen Mix von Australien, Kanada und Neuseeland und das mitten in Europa. 


Zarautz Nordspanien Roadtrip

Wir hatten die Möglichkeit, mit ein paar spanischen Locals den Norden ihres Landes zu erkunden – über versteckte Städte, spanische Köstlichkeiten und geheimnisvolle Spots hinweg, immer auf der Suche nach den besten Wellen Nordspaniens. 

Und wir sind weit herumgekommen:  Vom rauen Baskenland (oder País Vasco, wie die Basken zu sagen pflegen) ins bunte Kantabrien und das grüne Herz der Nordküste, über Asturien bis ins wild-romantische Galizien – durch die vier autonomen Regionen Nordspaniens. 

Wie diese Reise war, was ihr unbedingt sehen müsst und welche Spots ihr auf keinen Fall verpassen dürft, das erfahrt ihr in den nächsten Zeilen. 


Nordspanien Roadtrip Strände

Das Grüne Spanien: 

Wir befinden uns an der „Costa Verde”, der nordspanischen Atlantikküste am Golf von Biskaya. Und da fällt mir auf, warum diese Region im Volksmund auch „das grüne Spanien” genannt wird. In den Herbst- und Wintermonaten regnet es hier so viel, wie nirgends in Spanien. Eine willkommene Abwechslung zur sonst so trockenen Dürre im Rest des Landes. Galizien und Asturien beispielsweise kommen dabei auf rund 20-30% Regentage im Herbst und es fällt durchschnittlich 1.200 m Niederschlag. 

Denn die Wolken und der Nebel stauen sich gerne mal vor den Picos und dann suchen regelmäßig Regenfronten die Küste heim – und was für welche – sie sind heftig und kalt. Der Herbst und Winter Nordspaniens (gleichzeitig die besten Wellenzeiten) sind so wechselhaft wie die Region selbst. Manch ein Tag überrascht mit strahlendem Sonnenschein und der nächste gibt dann ganz unerwartet ein ziemlich verregnetes Bild ab. Nordspanien ist nichts für SUNday Surfer. Und genau von dieser eben beschriebenen launischen Wetterlage werden wir gerade Zeugen. Langsam und zuerst schüchtern, trauen sich die ersten Sonnenstrahlen durch die dicke Wolkendecke und eine Sekunde später hat der (Offshore-)Wind auch den Rest des Nebels verweht und offenbart einen wunderbaren, farbenfrohen Regenbogen, der sich, fast zu beeindruckend um wahr zu sein, komplett und rund über dem Meer erstreckt. Diese Ecke ist bekannt für solch dramatische Naturschauspiele. 

So ein Regenbogen erwartet uns zufällig auch am Tag danach und danach – weshalb der Norden Spaniens von uns ab jetzt auch das “ Land der Regenbögen” genannt wird. 

Saison Sommer/Herbst
Beste Reisezeit Sept/Okt
Lufttemperatur 14-23 °C
Wassertemperatur 17/18  °C
Sonne/Regen um die 19 % Regentage

 

Nordspanien Roadtrip

Surfen in Nordspanien:

Nun aber genug der Geschichte, und zu den wirklich wichtigen Dingen, dem Surfen. Wir sind im Oktober angereist, das bedeutet theoretisch guter Swell. „Dann laufen hier die besten Wellen und man kann sich auch drauf verlassen, meistens jedenfalls”, sagt Jere, einer der surfbegeisterten Locals unseres Trips und grinst. Wenn ihr guten Swell und noch leere Spots sucht, dann ist die beste Reisezeit für Nordspanien der goldene Herbst. 

Die Surfsaison beginnt hier Mitte September und hält in der Regel bis Anfang November oder sogar bis Februar an, wenn riesige Tiefdruckgebiete aus Westirland gewaltige Swells Richtung Nordwesten treiben. Dann explodieren die Wellen an der nordspanischen Atlantikküste. 

So entgeht ihr dem sommerlichen Trubel und den swellarmen Monaten (Juni-August, die wiederum gut zum Surfen lernen sind) und kommt gerade recht zu den atlantischen Herbststürmen, die regelmäßig gute Wellen versprechen. Zu dieser Zeit hat das Wasser oft noch eine recht angenehme Temperatur (ca. 16-20 Grad) und ihr könnt getrost mit einem 4/3er Neo die Peaks unsicher machen. 

Nordspanien Roadtrip Surfen im Grünen Spanien

Aber auf Locals wird man natürlich treffen – und die sind nicht zu unterschätzen. Das ein oder andere vollgesprayte Auto in Mundaka oder ein paar zerstochene Reifen bei nicht spanischen Nummernschildern können schon mal vorkommen. Aber, wenn man sich zu Benehmen weiß (erst auf die Inside gehen, die Locals annicken und etwas Respekt zeigen), dann sollte das schon passen. Und generell gilt das ungeschriebene Gesetz an solchen Spots: take it easy und warte auf deinen Run. 

Saison Sommer/Herbst
Surf-Niveau Anfänger:innen (Juni-August)
Wassertemperatur 17/18  °C
Neo Dicke 3/2

 

Nordspanien Roadtrip Atlantikküste

Surf Spots: 

Es ist oft zu schön um wahr zu sein, welch Wellenreichtum und Vielfalt die nordspanische Atlantikküste bereithält. Gespickt mit abwechslungsreichen Beach-, Reef- und Pointbreaks in idyllischer Landschaft bis hin zu Surf mit Hochhaus-Ausblick an Citystränden ist alles dabei. Und für jeden etwas. Denn dort an der Küste brechen ewig lange Linke wie in Mundaka (Baskenland) oder die fetten Rechten wie in Los Locos (Kantabrien). Es gibt schnelle Breaks wie in Zarautz (Baskenland), die entspannten Longboardwellen der galizischen Stadt Coruña (auch gut für Anfänger) oder aber krasse Barrels wie in Ría Rodiles (Asturien) für erfahrene Surfer:innen. Und dann gibts natürlich noch die heftigen (Bigwave)-Spots wie Punta Galea und die die berühmt berüchtigten Wellenbrecher in Meñakoz, in dessen kleiner steiniger Bucht eine der stärksten und größten Wellen Europas bricht. 

Also egal welche Bedingungen herrschen, an der Küste findet man Surfbares bei jeder Jahreszeit und für jedes Niveau – das macht Nordspanien zu einer der besten Surfregionen Europas. 

Nordspanien Roadtrip A Coruna

Highlights Nordspanien: 

Angekommen in Bilbao im Baskenland, eine wunderschöne Stadt, die sich allein wegen des berühmten Guggenheim Museums und des Itsasmuseums lohnt, ging es für uns weiter nach San Sebastián. Die kleine Meeresstadt mit zwei guten Surfspots ist auf jeden Fall einen Besuch wert, sei es, um sich eine Welle zu schnappen oder für ein paar köstliche Pinxtos. Wir haben uns die Stadt per Bike mit Go Local angeschaut – klare Empfehlung. 


Bilbao Spanien

Danach ging es weiter nach Zarautz. Wenn ihr Lust auf Kaffee oder Skaten mit Meerblick habt und auf guten Surf vor einer süßen Promenaden-Kulisse, dann solltet ihr diese Stadt auf keinen Fall verpassen. Und wenn ihr in Nordspanien in ein Surfcamp wollt, dann ist Zarautz die richtige Adresse. 

Von dort aus ging es weiter nach Sopela, ein wunderbar langer Strand mit Wellen, die nie aufhören. 

Dann verließen wir das Baskenland und fuhren weiter nach Kantabrien. Zwischenspots hier waren das süße Meeres-Örtchen Somo (hier gibt’s sehr gute Wellen und einen sehr sympathischen Surfclub) und Santander (eine Fährfahrt wert). 

Unser Weg führte uns weiter die Küste entlang bis nach Asturien. In Gijón solltet ihr auf jeden Fall ein Glas typischen Cidre trinken und die coole Shaperie von Vita Surfboards besuchen, dann einen Surf in Salinas machen und den Abend bei einem leckeren Drink in der Surfbar “La Luna” ausklingen lassen. 

 

Die letzte Etappe unseres Trips führte durch Galizien, dem grünen Herzen Nordspaniens. Wenn ihr aus einem 11 stöckigen Hotelzimmerfenster direkt in ein entspanntes Longboarder Line-Up hüpfen wollt, dann ist A Coruña eure Stadt. 

Der krönende Abschluss fand dann in Santiago de Compostela statt, dem Ziel tausender Pilger:innen nach monatelangem Wandern auf dem Jakobsweg. 

Hier müssen wir uns nun von Nordspanien verabschieden. Das Sich- Losreißen fiel uns aber dennoch nicht leicht. 


 

Anreise Nordspanien:

How to get to Nordspanien? Flug to Bilbao oder Santiago de Compostela oder Auto 
Beste Reisemethode Auto/Camper
Autovermietung zB. Roadsurfer

 

Wenn ihr nur wenig Zeit habt (eine Woche, wie wir zB), dann ist nach Bilbao fliegen vermutlich die beste Lösung. Wenn ihr etwas entspannter unterwegs seid, dann empfehlen wir euch, dass ihr mit einem Bulli runter cruist. Denn vor Ort ist ein Auto auf jeden Fall von Vorteil. Klar, man kann versuchen zu trampen, aber mit den ganzen Boards im Gepäck stell ich mir das eher mühsam vor und die Busverbindung ist auch nicht so regelmäßig da unten. Also ist es vermutlich sinnvoll, ein Auto zu mieten, wenn ihr kein eigenes habt. 


Nordspanien Roadtrip Vanlife

Unsere Route durch Nordspanien:

Unterkünfte:

Baskenland: San Sebástian Hotel Arrizul Beach
Baskenland: Sopela Moana Eco Surf House
Cantabria: Loredo Plea Beach House
Asturias: Salinas Alamar Surf House
Galicia: Coruña Hotel Riazor 
Galicia: Santiago de Compostela Hotel Altair

Nordspanien Roadtrip Santiago de Compostela
Nordspanien Roadtrip Santiago de Compostela

Die Küche Nordspaniens:

Nun aber zu etwas anderem, fast genauso wichtigem: den Köstlichkeiten der “Costa Verde”. Wer Lust auf Fisch und Marisco aller Art hat, der kann hier richtig reinhauen, denn Nordspanien ist mit Galizien und seinen ewig verwinkelten Buchten die beste Region für Meeresfrüchte. 


Nordspanien Roadtrip Essen

Von saftigen in Paella servierten Hummern (span: „Langosta”, der „Bogavante” zB.) über knusprige Garnelen (hier kann man zwischen „Gambas“, „Camarones“, oder „Langostinos” wählen), von Jakobsmuscheln (span: „Vieiras”, die nicht zu verwechseln sind mit den kleineren „Zamburinas”, aber mindestens genauso köstlich) über gefährlich zu beschaffende und deshalb arschteure Entenmuscheln (die übrigens keine Muscheln sondern Krebse sind, wie Drachenfüße aussehen und deren Geschmack meiner Meinung nach etwas überbewertet wird) bis hin zu frittierten „Calamares“ und den dicken Tentakeln von Oktopussen. All dies wird frisch zubereitet, und das auch noch in vielen verschiedenen Varianten. Entweder „a la Plancha”, also ausgiebig mit Öl und Salz angebraten oder, wenn man es eher natürlich mag, dann bestellt man es gedünstet und serviert in einer leichten Weißweinsauce. 

Und auch für Leute, die eher nicht so große Fans von Meeresfrüchten sind, gibt es sehr gute vegetarisch/vegane Alternativen, wie „patatas bravas“, „pimientos“ oder die dicksten und saftigsten Tomaten, die ich je gegessen habe, frisch aus der Region.

Ich muss zugeben, was der genaue Unterschied zwischen „pinchos” und “tapas” ist, weiß ich immer noch nicht genau. Ich weiß nur, dass man im Baskenland lieber „pintxos” bestellt und dann kleine Köstlichkeiten auf Baguette serviert bekommt, mit einem Zahnstocher durchbohrt, um diese zusammenzuhalten, wobei „pinchar” “durchbohren” bedeutet. 

Ähnlich sind Tapas, kleine Vorspeisentellerchen, die eher in anderen Teilen des Landes angeboten werden. Beides auf jeden Fall sehr köstlich. 

Dazu noch ein leckeres Glas Wein, Bier oder den berühmten Cidre aus Asturien, und das Diner ist angerichtet. Und für die ganz Wilden unter uns, empfehle ich „Calimocho/ Kalimotxo“, Rotwein mit Cola, damit kann wunderbar noch ein Weilchen in den Bars umhergezogen werden. 


Nordspanien Roadtrip baskische Küche

 

Fazit:

So, das war viel Input. Unser Fazit zum „Grünes Spanien“: Lohnt sich total, aber die ganze Küste in einer Woche durchzuballern, wie wir es gemacht haben, ist dann doch etwas stressig. Lasst euch etwas Zeit und seid euch sicher: Es lohnt sich. 

 

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