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European Outdoor Filmtour

Outdoor

Sarah McNair-Landry über das Leben in der Arktis

Abenteurerin Sarah McNair-Landry hat den 21st Century Adventurer Award gewonnen. Im Interview spricht sie über Nordpol-Expeditionen und Herausforderungen des Familienlebens in der Arktis.

Die European Outdoor Film Tour hat zum Auftakt ihrer Filmtour gemeinsam mit Land Rover den 21st Century Adventurer Award samt 10.000 Euro Preisgeld verliehen, um „den größten Abenteurer unserer Zeit“, zu ehren. Zwischen den vier Nominierten hat sich die fünfköpfige Jury für die Abenteurerin Sarah McNair-Landry entschieden. Kein Wunder, schließlich war Sarah die Jüngste Frau aller Zeiten, die es zum Nord- und Südpol schaffte, sie durchquerte Grönland stolze fünfmal (!) und setzte mit ihrer letzten Expedition neue Maßstäbe.

Herzlichen Glückwunsch zum Adventurer Award, Sarah. Polarwanderung sind außergewöhnliche Trips, die nicht für jedermann zugänglich sind. Wie kam es zu dem Projekt?
Danke, so einen Award habe ich tatsächlich noch nie erhalten. Aber ich kann auch mit Glück sagen, dass ich in der Arktis aufgewachsen bin. Ich musste nur die Tür öffnen und war am Arktischen Ozean. Nicht gerade der schlechteste Spielplatz (lacht). Meine Eltern sind selbst Polar-Guides, von denen ich früh viel lernen konnte. Aber wie jedes Kind habe ich natürlich auch nicht immer auf sie gehört und musste eigene Fehler machen.

 

Somit wurde dir das Projekt quasi in die Wiege gelegt. Wie anders ist das Familienleben in einer Expeditionsfamilie?
Meine Eltern haben sich tatsächlich vor zwei Jahren getrennt und mein Bruder ist auf die andere Seite, in den Westen der Arktis gezogen. Wir sehen uns dennoch alle so häufig wie möglich, aber zu Weihnachten zum Beispiel bin ich auf Expedition und werde im Zelt sitzen.

Hattest du Momente in deiner Jugend, in denen du einfach nur noch weg und in eine große Stadt ziehen wolltest?
Als Kind habe ich mir nicht überlegt, dass ich mal ein Guide sein möchte, das passierte irgendwie später. Nicht zum Campen zu gehen, war für meiner Familie keine Option. Ich bin nach der Highschool für einige Zeit aus der Arktis weggegangen, hauptsächlich zum Reisen, hab am Strand gelebt zum Kite surfen. Irgendwann wollte ich dann aber wieder zurück.

Ihr betreibt ein Familienunternehmen, das Expeditionen anbietet. Ist die Nachfrage und damit das Business in den letzten Jahren gewachsen?
Der Nordpol ist kaum noch zugänglich wegen dem offenen Wasser. Seit fast fünf Jahren begibt sich fast niemand mehr Richtung Nordpol. Die meisten Touren sind jetzt alle am Südpol. Aber ist es wahr, die Touren werden erschwinglicher und die Leute sind interessierter als früher.

Wird den Teilnehmern gezeigt, wie sich die Region durchs Klima verändert?
Wir halten uns oft in Regionen auf, wo vorher selten bis nie jemand war. Es gibt also keine Daten, die man vergleichen kann. Ich kann nicht sagen, wie die Region vorher aussah oder sich verändert hat. Es wäre komisch, zu behaupten: „Schau, all das Wasser, was vorher nicht hier war“, ohne dass ich es weiß.

Hat sich dennoch die Art verändert, wie ihr Expeditionen durchführt?
Wir versuchen natürlich unseren ökologischen Fußabritt so klein wie möglich zu halten. Aber wenn man sich in die Arktis begibt, hat man eh nur eine beschränkte Auswahl an Firmen als Partner, die darauf natürlich Acht geben.


Wie lange bereitest du eine Expedition vor?
Ich muss vorher einige Zeit am Computer verbringen, aber ich versuche immer so viel wie möglich draußen zu sein. Sponsoren kontaktieren sowie Filme und Fotos bearbeiten nehmen am Ende trotzdem viel Zeit ein.

Gehen Expeditionen auch mal schief?
Ja, klar. Man weiß nie genau, was passiert, und das Wetter macht einem oft einen Strich durch die Rechnung.

Hast du einen mentalen Trick, der dich durch schwierige Zeiten bringt?
In negativen Momenten versuche ich mich immer daran zu erinnern, dass ich das Glück habe, an diesem Ort zu sein oder diese Expedition durchzuführen. Manchmal vergisst man, das wertzuschätzen. Musik hilft mir auch.

Was ist dein liebster Song?
Das verändert sich ständig. Aber beim letzten Grönland-Trip haben wir nonstop 80s gehört.

European Outdoor Film Tour 2019/20

Am Samstag, den 19. Oktober wird die European Outdoor Film Tour 2019/20 in Berlin zu Gast sein. Danach geht es durch halb Europa, bis am 5. Februar 2020 die letzte Aufführung in Flensburg stattfindet. Hier seht ihr den gesamten Spielplan.

Im Programm sind neun unglaubliche Filme aus der Outdoor-, Kletter, Ski-, Snowboard- und Golfwelt. Mehr Infos gibt es hier.

Die nächsten Aufführungen in der Übersicht:
 


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