Share

Joe-Brusky-no-planet-b

Outdoor

Patagonia und Columbia unterstützen Klage gegen US-Regierung

Die beiden Schwergewichte der Outdoor-Industrie wehren sich gegen Donald Trumps regressive Umweltpolitik

Foto: Joe Brusky

In der Outdoor-Industrie formiert sich gegen die Regierung um US-Präsident Donald Trump erneut Widerstand aufgrund weitreichender Entscheidungen zur Aufweichung von Umweltschutzauflagen. Die beiden Branchen-Schwergewichte Patagonia und Columbia Sportswear gaben in einem gemeinsamen Statement bekannt, die Klageschrift der American Public Health Association sowie der American Lung Association durch juristische Mittel mit vereinten Kräften zu unterstützen.

Vor dem Berufungsgericht in Washington D.C. soll die Umweltschutzbehörde EPA daran gehindert werden, geltende Vorschriften zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen weitgehend auszuhöhlen. Der ehemalige Kohlelobbyist Andrew Wheeler hatte 2019 als neuer Direktor der EPA systematisch eine Reihe von Umweltauflagen rückgängig gemacht, die unter Trumps Amtsvorgänger Barack Obama abgesegnet worden waren. Dazu zählen etwa künftige Emissionsstandards für Autos und Grenzwerte für Kohlekraftwerke, der zweitgrößten Quelle von Treibhausgasen in den Vereinigten Staaten hinter dem Transportsektor.

Die Firmenanwälte argumentieren im aktuellen Fall auch aus ökonomischer Perspektive, dass die weitreichenden Beschlüsse “enorme negative Auswirkungen auf die Outdoor-Industrie haben werden”, die jährlich 887 Milliarden Dollar an direkten Verbraucherausgaben der US-Wirtschaft beisteuere und laut Outdoor Industry Association 7,6 Million Arbeitsplätze sichere. Steigende Temperaturen und extremere Wetterereignisse würden zur Zerstörung natürlicher Ressourcen führen, die für Tourismus und Erholung entscheidend seien. Reduzierter Zugang zu Erholungsmöglichkeiten im Freien, beispielsweise durch Küstenerosion, Versauerung der Ozeane, eine geringere Schneedecke im Winter oder verschmutzte Flüsse und Seen, senke wiederum die Nachfrage nach den Waren und Dienstleistungen der umsatzstarken Branche. Im Jahr 2017 sollten bereits per Regierungsdekret mehrere Naturschutzgebiete drastisch verkleinert werden, um dort kommerzielle Fischerei, Bergbau und Abholzung zu ermöglichen. Das Vorgehen hatte ebenfalls zu einer vielbeachteten Klage geführt.

Die Unternehmen verfassten einen “Amicus Curiae”, ein juristisches Dokument, mit dem Gerichte über zusätzliche Betrachtungen informiert werden, die während eines Verfahrens zu berücksichtigen sind (die vollständige Version zum Nachlesen). Da die gelockerten Emissionsstandards das Tempo der globalen Erwärmung beschleunigen, soll der Schriftsatz das Gericht überzeugen, die schädlichen Auswirkungen des Beschlusses aus dem vergangenen Jahr besser abzuwägen. Die EPA hatte den “2015 Clean Power Plan (CPP)” der vorherigen Regierung gekippt und ihn durch die deutlich abgeschwächte Version “Affordable Clean Energy (ACE)” ersetzt. Der ACE lockert die Vorgaben für die Kohleindustrie zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen beträchtlich.

Am menschengemachten Klimawandel äußerte Trump immer wieder Zweifel. Im Juni 2017 verkündete er den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen.

Geschäftsbedingungen

Gib bitte deine Email Adresse an, damit wir dich mit News, Updates und den neuesten Angeboten versorgen können. Falls du nicht mehr interessiert bist, kannst du dich jederzeit abmelden. Wir geben deine Daten nicht an Dritte weiter und werden dir nur Nachrichten schicken, die dich auch interessieren. Versprochen!

Read our full Privacy Policy as well as Terms & Conditions.

production