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Climbing

Marcel Remy: Mit 94 Jahren zurück auf dem Gipfel

Ein beeindruckender Dokumentarfilm über den Vater der Kletterlegenden Yves und Claude Remy

Wer behauptet, Klettern sei ein Sport für junge Männer? Sicherlich nicht Marcel Remy, der sich in diesem 24-minütigen Dokumentarfilm von Nicolas Falquet aufmacht, den berühmten Miroir de l’Argentine erneut zu besteigen. Es ist keine einfache Route, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Haudegen zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 94 Jahre alt war. Beim Nachnamen Remy denken Kletterer zuerst an Claude und Yves. Seit einem halben Jahrhundert widmen die beiden Brüder ihr Leben dem Klettern. Die Anzahl der von ihnen erschlossenen Routen geht in die Tausende und machte sie auch über die Landesgrenzen ihrer Heimat hinaus zu Kletterlegenden. Die Leidenschaft für den Sport hatte ihnen einst ihr Vater mitgegeben. In den 1960er Jahren nahm er seine Söhne erstmals mit zum Bergsteigen.

Der Film stellt uns nicht nur Marcel Remy vor, sondern nimmt uns auch mit auf seine Lieblingsroute: Die 450 Meter hohe Nordwestwand des Miroir, Hochburg der Kletterer in der französischen Schweiz. Als der Oldie im Mai 2017 mit der Idee zu seinen Söhnen kam, die Route noch einmal zu durchklettern, sahen sie nicht nur die Begeisterung und Entschlossenheit ihres Vaters, sondern auch die Risiken, die das Vorhaben mit sich bringen würde. Zwar klettert der mittlerweile 97-Jährige bis heute, dennoch erforderte die Tour eine perfekte Vorbereitung und passendes Training: Minutiös planten die Brüder die Begehung und stellten ein Trainingsprogramm für ihren Vater zusammen. Dazu zählten mehrere Kletterhallen-Routen hintereinander im fünften Schwierigkeitsgrad, weitere anspruchsvollere Touren und Bergwanderungen sowie die Routen Foxie (5a A0) am Grimselpass und F.O.S.L. (5c) im griechischen Leonidio.

Dann war es soweit: Am 21. August 2017 brach das Trio zum Miroir de l’Argentine auf – dem Klassiker, den er 1946 zum ersten Mal bezwungen hatte. Noch am selben Tag erreichten sie über den steilen Pfad des Miroir ein Biwak am Fuße des Berges. Am nächsten Morgen bewältigen sie die ersten drei Seillängen bis auf 1850 Meter, um dann auf die Direktroute zu wechseln, die in zwölf Seillängen im Grad 5b+ zum Gipfel führt. Nachmittags kam Marcel Remy schließlich zum über 200. Mal am Ausgang der Route an. Erschöpft, aber glücklich. Nach einigen letzten Höhenmetern Richtung Gipfel des Haute Corde gelangte er mit dem professionellen Gleitschirmflieger Jérémy Péclard per Tandemflug zurück ins Tal.

Eine beeindruckende Leistung – und ein besonderer Tag für Familie Remy.

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