An Bord des Segelbootes Sofie nehmen Nikolai Schirmer und Celeste Pomerantz Kurs auf ein wahres Paradies: Spitzbergen. Die norwegische Inselgruppe galt immer als kalt und schneesicher, doch als die Freerider dort ankommen, ist es mit einer Temperatur von etwa 13 Grad viel zu warm zum Skifahren. Auch wenn der Film nicht den Fokus auf den Klimawandel hatte, war er das beherrschende Thema des Trips. Wir haben Nikolai in München bei der Premiere EUROPEAN OUTDOOR FILM TOUR 2022, kurz EOFT, getroffen und zu seinem neuen Movie befragt.
Hallo Nico, schön, dass es mit dem Treffen hier vor der Premiere der EOFT Tour geklappt hat. Könntest Du uns kurz erläutern um was es in deinem neuen Ski Movie „Seasick“ genau geht?
Es geht um einen Trip nach Svalbard (Anm. d. Red. Spitzbergen), den wir mit einer kleinen Crew mit einem Segelboot gestartet haben. Ähnlich zu unserem „WAVY“ Silm-Projekt im letzten Jahr.
Es ist sogar das gleiche Boot, nur mit einem anderen Kapitän. Bei dem Trip im letzten Jahr waren die Bedingungen super „sketchy“ mit vielen Lawinenabgängen und heftigen Schneeverwehungen. Ich wollte nach dem Trip nie wieder auf das bzw. ein Boot und auch der ehemalige Kapitän “Crocs” wollte nie mehr dorthin segeln. Er hat nach dem Trip sogar das Boot verkauft. Der neue Kapitän hat mich kontaktiert und überredet nach Spitzbergen zu segeln. Er hat mir Geschichten über unbefahrene Couloirs und unglaubliche Gletschergebiete erzählt und Fotos gezeigt. So hat er mich gecatcht und wir haben daraufhin ein kleines Team aufgestellt. Mit dabei war Oskar – unser Guide. Er war schon häufiger auf Spitzbergen und hat auch einen Waffenschein, den man in dieser Region benötigt, um an Land gehen zu dürfen.
Waffenschein? Vor welchen Tieren muss man sich denn mit einem Gewehr schützen?
Vor Polarbären. Es kommt immer wieder vor, dass sie Touristen attackieren. Somit darf man nur bewaffnet an Land und unser Guide musste auch mit auf die Touren.
Wer war noch im Team neben Oskar?
Celeste Pomerantz, sie lebt zwar in Squamish, ist aber Halb-Norwegerin. Dann unser Kapitän und noch zwei Filmer. Insgesamt waren wir zu sechst.
Die Mission war es also, einige Lines in Spitzbergen zu befahren, aber es kam alles anders als geplant, oder?
Ja genau – wir wollten eigentlich eine ganz bestimme Bergformation befahren, aber genau als wir ankamen, gab es eine Hitzewelle mit den höchsten Temperaturen, die dort jemals aufgezeichnet wurden. Der Schnee ist einfach nur weggeschmolzen und so hatten wir Schwierigkeiten gutes und vor allem skibares Terrain zu finden. Am Ende haben wir ganz gute Lines gefunden, aber es war eine große Herausforderung.